Hunderte Fälle

Tirol: 1,53 Millionen € Schaden durch Sozialbetrug

Tirol
21.12.2018 09:04

Drei mal zwölf macht 36: Zusammengerechnet über so viele Jahre ist es allein drei Verdächtigen gelungen, den heimischen Sozialstaat abzuzocken. Die Betrugsfälle wurden allesamt heuer in Tirol von der polizeilichen Sondereinheit „Sozialbetrug“ aufgedeckt. Seit ihrer Gründung im Juni 2017 erstattete diese Hunderte Anzeigen.

Der jüngste Fall wurde erst am Mittwoch bekannt: Eine 50-jährige Tirolerin verlegte bereits im Jahr 2006 ihren Wohnsitz nach Deutschland. Den Umzug mit ihren beiden Söhnen hatte die Frau den heimischen Finanzbehörden allerdings verschwiegen. Und so ließ sie sich über zwölf Jahre hinweg weiter die Sozialleistungen auf ihr noch bestehendes Konto in Österreich auszahlen. Wie berichtet, entstand dabei ein Schaden in Höhe von rund 50.000 Euro. Ein vierstelliger Betrag konnte noch sichergestellt werden. Seitens des zuständigen Finanzamtes wurde bereits ein Rückforderungsbescheid erlassen.

Erinnerungen an zwei weitere krasse Fälle werden wach. Und auch bei diesen spielte die Zahl Zwölf eine wesentliche Rolle ...

Von Tirol in die Türkei
Im heurigen Mai konnten die Ermittler eine türkischstämmige Frau (39) entlarven, die den Behörden ihren Umzug von Jenbach in ihr ursprüngliches Heimatland verheimlicht und zwölf Jahre weiter Sozialgeld bezogen hatte. Schaden in diesem Fall: mehr als 100.000 Euro.

E-Card für die Mutter
Einer aufmerksamen Ärztin in Innsbruck ist es zu verdanken, dass im Sommer der folgende Betrugsfall aufflog: Seit dem Jahr 2006 soll eine Austro-Türkin (68) ihre E-Card immer wieder an ihre nicht versicherte Mutter weitergegeben haben. Diese ging damit zwölf Jahre auf Behandlungstour. „Zahlreiche Operationen, Spitals- und Rehaaufenthalte wurden mit der E-Card über die Sozialversicherung abgerechnet“, hieß es damals seitens der Polizei. Schaden: mehr als 50.000 Euro.

Viel Arbeit für Ermittler
Bei diesen drei Beispielen handelt es sich nur um einen Bruchteil der Fälle, die die Sondereinheit „Sozialbetrug“ seit Juni 2017 aufdecken konnte. „Konkret wurden in dieser Zeit 397 angezeigte Gerichtsdelikte und 272 Anzeigen wegen Verwaltungsübertretungen verzeichnet. Die Schadenssumme beläuft sich auf 1,53 Millionen Euro“, so Harald Baumgartner von der Ermittlungsgruppe.

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