Neue Vorschrift:

Aufregung um Spülpflicht in Vöcklabrucker Spital

Oberösterreich
21.12.2018 17:00
Das Verständnis für diese Maßnahme hält sich beim Personal in Grenzen: Im Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck müssen rund 230 von 4500 Wasserauslässen seit Oktober zweimal pro Woche jeweils 4 Minuten gespült werden. Das Ganze hat Hygienegründe, Aufregung gibt’s darüber unter Angestellten.

Die „Schon gespült?“-Anweisung erzürnt so manchen Angestellten des Vöcklabrucker Spitals: „Dass Trinkwasser ein wertvolles Gut ist, ist nicht jedem geläufig“, schimpft ein Krankenhaus-Insider in einem Brief an die „Krone“ über eine neue Anweisung, die die Spitalsführung unter dem kaufmännischen Direktor Günther Dorfinger erlassen hat. Darin steht nämlich, dass in diversen Räumen, etwa im Technikbereich, in Küchen, Büros, Dienst- und Bereitschaftszimmern sowohl Waschbecken als auch Duschen regelmäßig gespült werden müssen. Jeweils Montag und Donnerstag muss erst für zwei Minuten das heiße Wasser und anschließend für zwei Minuten das kalte Wasser aufgedreht werden.

Anweisung ist eine Hygienemaßnahme
„Auch ich mache das in meinem Büro“, sagt Dorfinger auf „Krone“-Anfrage. Und weiter: „Die Anweisung gibt es seit Anfang Oktober und ist notwendig, weil das Krankenhaus in die Jahre kommt.“ Denn die Trinkwasserverordnung sowie eine ÖNORM sehen prophylaktische Maßnahmen zum Umgang mit Trinkwasser vor. In nicht regelmäßig benutzten Leitungen kann es zur Bildung von Biofilmen kommen. Aus Hygienegründen wäre die Spülanweisung unvermeidbar. „Manche Leute unterschätzen, wie wichtig das ist! Dabei gibt es solche Spülpflichten auch in anderen Spitälern. Das ist nichts Außergewöhnliches“, rechtfertigt sich Dorfinger.

Jährlich entstehen geschätzte Mehrkosten von 27.700 Euro
Er rechnet vor, dass der Wasserverbrauch 2019 um rund 1800 Kubikmeter steigen wird. Für Kanal und Wasser sind zusätzliche Kosten in der Höhe von 9700 Euro vorgesehen, der Aufwand für das Spülen kostet etwa 18.000 Euro im Jahr. Bisher wurden im Klinikum 67.700 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht.

Simone Waldl, Kronen Zeitung

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