Trennung von Moskau

Ukraine: Poroschenko erschüttert Kirche Russlands

Ausland
16.12.2018 18:09

Die Ukraine hat sich mit der Gründung einer eigenen orthodoxen Nationalkirche weiter von Russland gelöst. Die Bischöfe aus zwei ukrainischen orthodoxen Kirchen fassten auf einer Synode in Kiew einen Beschluss von historischer Tragweite, denn Kirchenspaltungen sind oft über Jahrhunderte nicht mehr zu heilen.

Die Russisch-Orthodoxe Kirche wehrt sich dagegen, die Ukraine als ihr Kirchengebiet zu verlieren. Doch die oberste Autorität der weltweiten Orthodoxie, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios in Istanbul, unterstützt die Loslösung der Ukraine, denn zwischen Konstantinopel und Moskau gibt es jahrhundertealte Rivalitäten und Eifersüchteleien. Er will der ukrainischen Kirche und ihrem gewählten Oberhaupt Epifani am 6. Jänner den Erlass über die kirchenrechtliche Eigenständigkeit (Autokephalie) überreichen.

„Endgültige Unabhängigkeit von Russland“
Gemeinsam mit Metropoliten wird Präsident Petro Poroschenko nach Istanbul reisen, um am orthodoxen Weihnachtsfest den Tomos genannten Erlass entgegenzunehmen. „Heute ist der Tag der endgültigen Erlangung der Unabhängigkeit von Russland“, sagte der Präsident, als der Beschluss zur Gründung der Nationalkirche gefallen war.

200 Bischöfe, Priester und Laien hatten in der ältesten Kirche von Kiew, der mittelalterlichen Sophienkathedrale, getagt. Vor einem Mosaik der heiligen Sophia, des christlichen Symbols der Weisheit, berieten die geistlichen Würdenträger über die religiöse Zukunft der Ex-Sowjetrepublik.

Die Neugründung mit dem Namen Orthodoxe Kirche der Ukraine entstand aus dem Zusammenschluss der 1992 gegründeten Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats und der kleinen Autokephalen Kirche. Zum Oberhaupt gewählt wurde der Metropolit von Perejaslawl, Epifani (39), ein Vertrauter des bisherigen Kiewer Patriarchen Filaret.

Kronen Zeitung

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