Letzter Angeklagter

„Staatsverweigerer“: „Sind kein Karnevalsverein“

Steiermark
03.12.2018 16:46

Der Prozess gegen 14 Mitglieder des „Staatenbund Österreich“ ist am Montag im Grazer Straflandesgericht fortgesetzt worden. Den Angeklagten wird zum Teil versuchte Bestimmung zum Hochverrat vorgeworfen, alle zusammen müssen sich wegen Bildung einer staatsfeindlichen Organisation verantworten. Der letzte Beschuldigte erklärte: „Das ist der einzige Weg, gewaltfrei, mit Hingabe und Liebe.“

Die sogenannten „Staatsverweigerer“ hatten sich bei ihrer Einvernahme durch die Richterin höchst unterschiedlich präsentiert. Von der dauerlächelnden Präsidentin über den knorrigen Ex-Gendarmen, der wenig Widerspruch duldete, bis zu eher gemäßigten Vertretern, denen es mit der Lehre von „Licht und Liebe“ offenbar nicht mehr so ernst war, war alles vertreten. Als letzter Beschuldigter war ein äußerst redefreudiger Mann am Wort, der sich schon am ersten Tag vor der Kamera als Alleinunterhalter gebärdet hatte.

„Hab mich auf Fragen des Staatsanwalts gefreut“
Seit längerem hörte man wieder einmal bei der Überprüfung der Personalien die Formulierung „Ich bin nicht die Person, ich bin Klaus aus der Familie F., die Person ist von der Untersuchungsrichterin beschlagnahmt worden.“

Als der Staatsanwalt auf sein Fragerecht verzichtete, war der Angeklagte sichtlich enttäuscht. „Wieso keine Fragen? Ich habe mich so gefreut“, meinte er.

Er bestätigte, dass er an „Rekrutierungsveranstaltungen“ des „Staatenbundes“ teilgenommen habe. „Das hat mich sofort angesprochen, weil da jemand mit Herz geredet hat, nicht nur mit Hirn“, schilderte er seine sofort aufflammende Begeisterung. „Haben Sie den Staatenbund aktiv beworben?“, wollte der Anwalt wissen. „So etwas gibt es bei uns nicht, jeder kommt aus freien Stücken oder auch nicht.“

„Sind kein lustiger Karnevalsverein“
Dann fühlte er sich bemüßigt zu erklären: „Wir sind kein lustiger Karnevalsverein, so wie es hier dargestellt wird, so haha, wir gründen einen Staat.“ Er habe sich bei den Gleichgesinnten von Anfang an wohlgefühlt. 

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