Kongress aufgemischt

Das ist die neue Front gegen US-Präsident Trump

Ausland
07.11.2018 11:21

Während US-Präsident Donald Trump bei den „Midterm Elections“ sowohl Sieg als auch Niederlage eingefahren hat, können die Frauenbewegung sowie Minderheiten große Erfolge für sich verbuchen. Im Kongress wird es künftig so viele Frauen wie nie zuvor geben. Mindestens 112 werden im Repräsentantenhaus und im Senat vertreten sein - ein Rekord. Was Minderheiten betrifft, gibt es ebenfalls einige historische Ergebnisse.

Bisher gab es maximal 107 weibliche Vertreterinnen im Kongress. Dies soll nun um mindestens fünf Vertreterinnen übertroffen werden. Mindestens 92 Frauen ziehen ins Repräsentantenhaus ein, zehn weibliche Neuzugänge verdoppeln die Frauenzahl im Senat auf 20.

Das vorläufige Ergebnis zeigt: Man sollte es sich mit den weiblichen Wählern nicht verscherzen. Das „schwache Geschlecht“ zeigte seine Stärke und strafte den US-Präsidenten samt seiner frauenfeindlichen Rhetorik ab. Einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge stimmten 55 Prozent der befragten Frauen am Dienstag für die Demokraten. Bei den Kongresswahlen vor vier Jahren waren es lediglich 49 Prozent gewesen. Die #MeToo-Bewegung habe für ein „Erwachen“ der Frauen in der Politik gesorgt, waren sich Kommentatoren schon im Wahlkampf einig gewesen. 

Auch bei den Minderheiten schnitt Trump erwartungsgemäß schlecht ab. So votierten etwa Menschen mit hispanischer Abstammung weit stärker als beim vergangenen Mal für die Demokraten - ebenso wie junge Wähler.

Einige Demokraten schreiben Geschichte
Einige Demokraten konnten bei den „Midterm Elections“ auch Geschichte schreiben. Zwei 29-jährige Frauen werden die jüngsten Abgeordneten im Parlament. Alexandria Ocasio-Cortez hat puertoricanische Wurzeln und wuchs im eher ärmlichen New Yorker Stadtteil Bronx auf und gehört der den „Demokratischen Sozialisten Amerikas“ an, die als linksradikal gelten. Genauso jung ist Abby Finkenauer, die für Iowa ins Repräsentantenhaus einzieht.

Erstmals muslimische Frauen im Kongress
Für ein Novum sorgen auch Ilhan Omar und Rashida Tlaib: Sie sind die ersten muslimischen Frauen im US-Kongress. Omar war nach dem somalischen Bürgerkrieg im Jahr 1995 in die USA gekommen, die 36-Jährige trägt ganz traditionell das islamische Kopftuch. Auch Tlaib ist Einwanderin: Die 42-Jährige stammt aus Palästina.

Offen homosexueller Gouverneur
Der erste homosexuelle Gouverneur der USA wird der 43-jährige Demokrat Jared Polis in Colorado. Er hatte in der Vergangenheit mehrere Firmen gegründet, darunter einen Handel für Online-Grußkarten. 2009 zog er ins US-Repräsentantenhaus ein. Mit seinem Partner erzieht Polis zwei Kinder.

Auch Ureinwohnerinnen vertreten
Als erste US-Ureinwohnerinnen im Kongress gehen Deb Haaland (57) und Sharice Davids (38) in die Geschichtsbücher ein. Die Juristin Haaland war zwei Jahre lang Verwalterin eines Ureinwohnergebiets, ehe sie zur Chefin der Demokratischen Partei in New Mexiko gewählt wurde. Davids ist Anwältin und war früher als Kampfsportlerin aktiv. Sie geht wie Polis offen mit ihrer Homosexualität um.

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