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Nach Aufreger-Urteil: Protestsong für Sigi Maurer

Österreich
23.10.2018 12:00

Der Schuldspruch für Sigi Maurer wegen übler Nachrede hat österreichweit für Schlagzeilen gesorgt. Viele zeigten sich über den Gerichtsentscheid entsetzt und fassungslos, doch mindestens genauso groß waren danach auch der Zuspruch und die Unterstützungsbereitschaft für die ehemalige grüne Abgeordnete. Sogar ein Lied ist Sigi Maurer mittlerweile gewidmet, das aus der Feder von Musikerin Mascha stammt. Die Botschaft der Künstlerin ist dabei eine deutliche.

Mitte Mai hatte Maurer im Netz veröffentlicht, über den Facebook-Dienst Messenger obszöne Nachrichten von einem Bierlokal-Besitzer erhalten zu haben. Dieser klagte die 33-Jährige unter anderem wegen übler Nachrede und bestritt bis zuletzt, der Verfasser der Nachrichten gewesen zu sein. Nach zwei Prozesstagen dann das überraschende und für viele auch schockierende Urteil: Schuldspruch für Maurer wegen übler Nachrede.

So hatte Maurer vor Gericht nicht eindeutig belegen können, dass der 40-Jährige die Nachricht tatsächlich verfasst hatte. Doch selbst Richter Stefan Apostol signalisierte deutliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Klägers und zeigte sich davon überzeugt, dass dieser im Zeugenstand unter Wahrheitspflicht gelogen habe.

Crowdfunding-Projekt
„Weit über 1000 Menschen“, berichtete Maurer jüngst, hätten ihr bereits kurz nach dem Urteil geschrieben, „dass sie mich unterstützen wollen“ - auch finanziell, zumal die 33-Jährige 4000 Euro an den Lokalbesitzer zahlen muss. 
Gemeinsam mit dem Verein ZARA rief sie daraufhin ein Crowdfunding-Projekt ins Leben, um Hass im Netz zu bekämpfen. Das gesammelte Geld - mehr als 100.000 Euro sind bereits zusammengekommen, mittlerweile gibt es sogar ein Folgeprojekt - solle dabei aber nicht nur ihr zugutekommen, sondern auch anderen Betroffenen. Man wolle „Klagen finanzieren und Präzedenzfälle schaffen“, so die ehemalige Abgeordnete jüngst.

Ein Song für Sigi Maurer
Der Fall inspiriert auch so manchen Künstler - wie Musikerin Mascha, die sofort nach dem Urteil begann, einen Song für Maurer zu schreiben. „Der Auslöser war natürlich das Skandalurteil - und die Botschaft, die damit ausgeschickt wird. Die Botschaft lautet nämlich: Wenn dich ein Mann belästigt oder dir Vergewaltigungsdrohungen schickt, halt lieber die Klappe, denn sonst könnte das teuer für dich werden“, so Mascha Dienstagmittag gegenüber krone.at. Bereits mehr als 18.700 Menschen haben den Clip zu diesem Zeitpunkt bereits angeklickt.

„Als Ar***tritt sehen“
Es habe sich einiges an Beobachtungen aufgestaut, so die Musikerin. „Ich hoffe außerdem, dass Männer, die sich auch nur mit ein paar Zeilen identifizieren können, es als Ar***tritt sehen und ihre Einstellung hinterfragen. Wäre schön.“ Gerichtet sei der Song jedoch nicht an alle Männer, betont die Künstlerin. „Und zum Glück denken bei Weitem nicht alle Männer so wie das im Lied angesprochene ,Mannsbild‘.“

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