Projekt im Zillertal

In 18 Monaten zum Friseur: „Konzept funktioniert!“

Tirol
14.10.2018 09:00

In nur 18 Monaten zum Friseur - mit diesem Ausbildungskonzept für Quereinsteiger ließ der Zillertaler Friseurmeister Peter F. Pfister im heurigen April aufhorchen. Mirela Roman (28) aus dem Alpbachtal sah darin ihre große Chance. Sie bewarb sich und wurde eingestellt. Fünf Monate später überzeugt sie mit Talent.

Als die 28-Jährige am Mittwoch, den 11. April, die „Tiroler Krone“ aufschlug und den Artikel über die neue Ausbildungsform entdeckte, schlug ihr Herz höher. „Ich arbeitete bis zu diesem Zeitpunkt als Kellnerin. Freunden schöne Frisuren zu zaubern, war aber schon immer mein Hobby - und das wollte ich endlich zum Beruf machen“, so Mirela.

Der „Krone“-Artikel veränderte schlagartig ihr Leben. „Ich habe noch am Vormittag Herrn Pfister kontaktiert und mich bei ihm beworben. Bereits am nächsten Tag haben wir uns getroffen und es hat auf Anhieb zwischen uns gepasst“, erzählt sie mit strahlenden Augen.

Pendeln für Traumberuf
Sie ist derart glücklich über diese Chance, dass sie sogar täglich von ihrem zu Hause in Reith im Alpbachtal nach Ramsau ins Zillertal hin- und herpendelt - 32 Kilometer pro Strecke!

Was hat die 28-Jährige in den vergangenen fünf Monaten alles gelernt? „Ich kann schon die Haare waschen, föhnen und schneiden sowie Foliensträhnen und Hochsteck-Frisuren kreieren. Am Kunden selbst nehme ich bereits Gesichtsbehandlungen vor, wie etwa Wimpern- und Augenbrauen färben sowie Make up auftragen“, schildert sie. Stets parallel zu den praktischen Teilen bringt ihr der Zillertaler Friseurmeister auch die Theorie bei. Ein Besuch der Berufsschule ist in dieser Quereinsteiger-Ausbildung nicht inkludiert.

Eine Frage des Willens
Und, ist der Lehrmeister mit seinem Schützling zufrieden? „Ja, und wie! Alles, was sie ausübt, macht sie äußerst gewissenhaft. Außerdem hat sie das Gefühl für den Beruf“, schwärmt Pfister und fügt hinzu: „Das bestätigt mir, dass das Ausbildungsmodell funktioniert!“ Eine zweite Bewerberin wird voraussichtlich demnächst beginnen (siehe unten).

Der Friseurmeister kennt auch den Grund für dieses Erfolgsrezept. „Im Vergleich zu Lehrlingen ist bei Quereinsteigern der Wille einfach stärker ausgeprägt. Das straffe 18-monatige Programm wollen sie unbedingt bewältigen. Als 15-jähriger Lehrling weiß man hingegen oft nicht, ob das überhaupt der richtige Beruf für einen ist“, schildert er.

Kontaktaufnahme von Friseur-Kollegen
Interesse an dieser Ausbildung von Coiffeur-Kollegen - teils auch aus anderen Bundesländern - ist vorhanden. „Die meisten von ihnen haben allerdings davor Respekt, den Quereinsteigern die Theorie selbst beizubringen. Doch man könnte etwa gemeinsame Theorie-Workshops organisieren“, schlägt Pfister vor. 

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