Baustellen sind wichtig, damit Graz attraktiv bleibt - sie haben aber Schattenseiten. Knapp vier Monate lang ist die Gleisdorfer Gasse in der Grazer Innenstadt aufgrund einer Riesenbaustelle praktisch Sperrgebiet. Von den Geschäftstreibenden kommt jetzt ein Hilferuf: Umsatzeinbußen bis zu 60 Prozent bedrohen die Existenz.
„Das ist ein Extremfall“, klagt Meicl Wittenhagen, der ein Geschäft am Eingang zur Gleisdorfer Gasse betreibt. „Ich selbst hatte im Juli 50 Prozent Umsatzeinbußen, andere erzählen von Einbrüchen bis zu 60 Prozent. Wir sind existenziell bedroht.“ Wittenhagens Wunsch: „Vielleicht kann man die Baustelle schneller beenden als geplant, etwa durch Schichtbetrieb.“
Erst am 27. Oktober ist die Gasse wieder frei. Sie wird völlig neu gestaltet (Gleise, Leitungen, Oberfläche) - gewiss zum Vorteil der Geschäftsleute. Aber das hilft aktuell wenig. Seitens der Holding Graz heißt es, dass nicht schneller gebaut werden könne.
Keine finanzielle Hilfe
Finanzielle Hilfe für die Geschäftsleute gibt es nicht. Bis vor einigen Jahren gab es noch 800 Euro als Werbebudget für Baustellenopfer. Weil diese Förderung angeblich nicht zielführend war, wurde sie von der Stadt eingestellt.
Viktor Larissegger von der WK-Graz sagt: „Wir fordern schon seit Langem einen Notfall-Fonds für Klein- und Familienunternehmer von der Stadt. In Linz gibt es Unterstützung für Firmen, die von Baustellen betroffen sind. Aber natürlich können die ganzen Umsatzeinbußen nie ausgeglichen werden. Das einzig Positive ist, dass die Gleisdorfer Gasse wirklich attraktiviert wird.“
Ein Fest zum Start…
Der Grazer City-Manager Heimo Maieritsch bittet die Geschäftsleute in der Gleisdorfer Gasse um Geduld: „Die Situation ist nicht erfreulich, das ist überhaupt keine Frage. Ich bin sicher, alle tun alles, damit die Baustelle bald fertig ist. Ich bemühe mich um ein großes Eröffnungsfest.“
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