Parallelen zum KH Nord

Spitalsstudie aus der Sagenwelt in Klagenfurt

Österreich
24.07.2018 06:00

Wie erstellt man eine steuerfinanzierte Spitalsstudie? Man schwinge ein wildes Pendel, beschwöre Flussgeister und zitiere aus ein paar Sagen. Der „Krone“ liegen die Dokumente zum Neubau des Landesspitals Klagenfurt vor, die jüngst auch in der Untersuchungskommission rund um das Wiener Krankenhaus Nord für Wirbel gesorgt haben.

Eines vorweg: Der Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes, Herwig Wetzlinger, war zum Zeitpunkt der Beauftragung des ominösen Energieringes für das 1,6 Milliarden Euro teure Skandal-Spital Nord noch nicht für selbiges verantwortlich. Aufgedeckt wurde der Esoterik-Humbug aber während seiner Amtszeit.

Die der „Krone“ vorliegende Geomantische Studie zum Neubau des Landeskrankenhauses Klagenfurt (inklusive Glandurchstich) aus dem Jahr 2004 wurde ebenfalls nicht von ihm beauftragt. Fakt ist aber auch in diesem Fall: Wetzlinger war damals kaufmännischer Direktor des Kärntner Spitals.

Die Dokumente belegen jedenfalls, wie leichtfertig in der Vergangenheit immer wieder mit Steuergeld umgegangen wurde. Denn auf den 90 Seiten wurden Flussgeister und Mantra-Hexen regelrecht abgefeiert. Im Kapitel 8 wird zum Beispiel die „Ying-Yang-Komplementarität des LKH-Holons“ erklärt. Auf der Literaturliste auf Platz 1 angeführt: „Auf der Spur des wilden Pendels“.

Wetzlinger will nicht in „Esoterik-Ecke“ gedrängt werden
Wetzlinger hält fest: „Ich lasse mich nicht in die Esoterik-Ecke drängen.“ FPÖ-Bautensprecher
Alexander Pawkowicz will bei der Wiener U-Kommission hingegen nicht lockerlassen und setzt sich für volle Aufklärung ein.

Gregor Brandl, Kronen Zeitung/krone.at

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