Ferien stehen bevor

Hartnäckige Reisemythen: Welche stimmen wirklich?

Tirol
04.07.2018 15:41

Der Ferienbeginn steht unmittelbar vor der Tür und viele Tiroler stecken bereits inmitten der Urlaubsvorbereitungen. Doch rund um das Thema Reisen existieren Mythen, die selbst erfahrene Urlauber an ihre Grenzen bringen. Die Experten von seeker.info gehen den hartnäckigsten Reisemythen auf den Grund und klären auf!

„Pack die Badehose ein“, heißt es derzeit wohl in so manchen Haushalten. Die einen verabschieden sich direkt nach der Zeugnisvergabe am Freitag in den wohlverdienten Urlaub, die anderen genießen im Laufe der kommenden zwei Monate die wohl angenehmste Zeit im Jahr an einem traumhaften Sandstrand im Ausland.

Es wird gegrübelt, was alles in den Koffer muss beziehungsweise darf. Und man lässt sich immer wieder von so genannten Reisemythen aus dem Konzept bringen. Doch entsprechen diese Mythen auch tatsächlich der Wahrheit? Die Reiseexperten von seeker.info haben den Faktencheck gemacht:

  • Klimaanlagen in Flugzeugen verbreiten Keime: Dieser Mythos ist falsch! Flugzeuge haben ganz spezielle Systeme, die für eine Vermischung sowie Filterung der Luft sorgen und somit Bakterien und Keime abtöten.
  • Wer im Solarium vorbräunt, braucht keinen Sonnenbrand befürchten: Falsch! In der künstlichen Sonne ist der Körper ausschließlich UVA-Strahlung ausgesetzt. Für die notwendige Verdickung der Haut sorgen jedoch nur UVB-Strahlen. Eincremen ist somit Pflicht.
  • Hotelpreise stehen fest: Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Preise sind äußerst variabel, man sollte bei der Buchung auf der Hut sein.
  • Hotels und Airlines verzichten auf Unglückszahlen: Stimmt! Abergläubischen Menschen soll der Wind aus den Segeln genommen werden, indem Hotels auf Zimmer mit der Nummer 13 und auch Airlines auf Sitzreihen mit dieser Zahl verzichten. In Brasilien und Italien ist das außerdem für die Unglückszahl 17 gültig.
  • Im Hotelzimmer darf man beliebig viele Menschen empfangen: Falsch! Bei einem Brand muss man laut den Brandschutzbestimmungen jederzeit wissen, wie viele Menschen im Hotel sind.

Neue Richtlinie ab 1. Juli
Diverse Verbesserungen für Urlauber bringt die neue Pauschalreise-Richtlinie der EU, die seit dem 1. Juli gilt. Die Vorteile reichen von umfassenden Informationspflichten des Reiseunternehmens über einen Insolvenzschutz, das Recht zur Übertragung der Reise an eine andere Person bis hin zu Schadenersatzansprüchen für entgangene Urlaubsfreude. Aber Vorsicht: Die Regelung gilt laut AK Tirol nur bei Buchung einer Kombination von mindestens zwei diversen Reiseleistungen. Zudem muss der Urlauber im Fall von erheblichen Änderungen der Reiseleistungen dem Reiseveranstalter widersprechen - Schweigen gilt als Zustimmung.

Pkw: Kühlen Kopf bewahren!
Das Innere eines Autos wird durch die Sonneneinstrahlung rasch zur Sauna: Schon bei einer Außentemperatur von 24 Grad erhitzt sich der Innenraum in nur 30 Minuten auf 40 Grad (siehe Grafik). „Ab 40 Grad wird es gefährlich, weil der Organismus dann kaum noch kompensieren kann“, warnt der ÖAMTC. Immer wieder ist zu beobachten, dass Autofahrer die Fenster einen Spalt geöffnet lassen. Dies sei jedoch wirkungslos, meint der ÖAMTC und empfiehlt stattdessen Windschutzscheibenfolien.

Vor allem Kinder dürfen nie im Auto gelassen werden, auch nicht für schnelle Erledigungen - es könnte ungeplant zu Verzögerungen kommen. Passanten sollten Kinder, die im heißen Auto zurückgelassen wurden, auf keinen Fall ignorieren, sondern nach den Angehörigen Ausschau halten oder nötigenfalls die Polizei alarmieren. Neben der Hitze können auch Luftschadstoffe gefährlich werden. Feinstaub und Stickoxid aus dem Verkehr sowie Schadstoffe aus der Fahrzeugeinrichtung führen zu Unkonzentriertheit und schnellerer Ermüdung, gibt die Plattform „MeineRaumluft.at“ zu bedenken. Klimaanlagen helfen zwar, können aber bei zu niedrig gewählter Temperatur Erkältungen begünstigen. Jedenfalls sollten regelmäßig Pausen eingelegt und viel - aber nicht zu kaltes - Wasser getrunken werden.

Urlaubssünden für die Augen
In der Sonne brutzeln und dabei krebsrot werden - das war gestern. Doch während die Haut geschützt wird, werden die Augen oft den gefährlichen Sonnenstrahlen ausgesetzt, denn nicht alle Sonnenbrillen bieten vollen Schutz. „Wir empfehlen daher, immer auf die Beschriftung UV-400 oder 100% zu achten“, rät Joseph Gaertner von der Tiroler Landesinnung der Augenoptiker und warnt: „Oft wird vergessen, dass die Sonne nicht nur von vorne scheint.“ Schirmkappen schützen deshalb vor Strahlung von oben, Sportbrillen vor Wasserreflektionen von unten. Sonnenclips und Kontaktlinsen mit UV-Schutz sind weniger empfehlenswert. Das ungeschützte Auge kann bei zu viel Sonneneinwirkung langfristige Schäden wie Makuladegeneration und Grauen Star davontragen. „Oft wird vom Sonnenbrand im Auge gesprochen - das klingt aber viel zu harmlos“, meint Joseph Gaertner.

Jasmin Steiner/ Georg Berger

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