Alt und wertvoll?

Schatzsuche im Schloss

Kärnten
01.07.2018 18:41

Spannend, lehrreich und gemütlich war es inmitten alter, teils finanziell, teils emotional wertvoller Schätze auf Schloss Grades im Metnitztal beim Flohmarkt und bei Moneten für Antiquitäten. Überraschungen blieben nicht aus!

Zeitungspapier und immer mehr Papier wird aus dem Karton gezupft, bis sie da ist, die chinesische Vase - oder der Blumentopf. „Es ist ein Fischbecken“, weiß Constantin Staus-Rausch, der nicht nur Schlossherr, sondern auch Kunsthistoriker ist. „Asiatika werden seit jeher nach den selben Techniken hergestellt, was die Altersbestimmung schwierig macht, aber sind arabische Ziffern aufgedruckt, wurde das Stück für Europa produziert und ist nicht von hohem Alter geplagt.“ Doch für das schöne, handbemalte Fischbecken könnten die Canins aus Hermagor einige Hundert Euro bekommen.  Nicht zerbrechlich sind Waltraud Jeglitsch’ Fundstücke: Im Hausgarten in Grades stieß sie auf alte Münzen, auf Kreuzer aus 1816 und 1790. „Sie sind aus Kupfer. Weil das ja nie eingeschmolzen wurde, findet man Kreuzer häufig“, so Staus-Rausch.

Ein Gemälde von Markus Pernhart ließ unter dem frisch restaurierten „Gastmahl der Esther“ von Josef Ferdinand Fromiller kurz alle neugierigen und hoffnungsfrohen Besitzer alter Dinge die Luft anhalten - Nein, eine Kopie! Das Original zeigt den gleichen Blick auf die Hollenburg, doch im nachgemalten Bild spaziert vorne eine Dame - vielleicht die Frau des Auftraggebers?

Ebenfalls still wurde es am Samstag, als ein alpenländisches Gemälde in einfachem Rahmen zur Expertise auf den Tisch gelegt wurde: Das Bild soll Hitler gemalt haben. Als vor Jahren in der Schweiz das gleiche Motiv als Hitler-Bild um eine Million Franken versteigert wurde, tauchten in Kärnten Kopien davon auf, wie ein dem Bild beiliegender KTZ-Artikel verrät. „In den 30ern wurden Bilder, die Hitler gemalt hatte, kopiert“, erklärt der Kunsthistoriker. Was das Bild wert ist? „Schon Auguste Renoires wusst, das es nur einen einzigen Ort gibt, wo sich der Wert der Bilder erkennen lässt, und das ist der Auktionssaal.“

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