Geständnis

Vier Jahre Haft für Serien-Betrügerin

Nachrichten
27.06.2018 18:44

Fünfmal saß Claudia W. (48) schon vor dem Richter: immer wegen Betrügereien. Und jetzt wieder. Zwischen Jänner 2014 und April 2016 hat sie laut Anklage ihre Opfer, unter ihnen auch sieben Klöster, um 1,6 Millionen Euro geschädigt. Die wildesten Lügengeschichten tischte sie auf. Sie gestand. Das Urteil, vier Jahre Freiheitsstrafe, ist nicht rechtskräftig.

Mal gab sie sich als Top-Psychologin aus, mal als Beraterin für Red Bull. Ein anderes Mal täuschte sie den Tod ihres Mannes vor oder erfand eine Krebserkrankung. Sogar Dokumente fälschte sie, um durch Lug und Trug an Darlehen zu kommen. Viele fielen drauf rein: eine Online-Liebschaft überwies sogar 220.000 Euro. Auch die christliche Nächstenliebe nutzte sie aus, besuchte sieben Klöster, oft auch mit Kleinkind im Arm, und überzeugte einige Geistliche mit ihrer Mitleidsmasche. Eine Ordensgemeinschaft gab ihr sogar in drei Tranchen 162.000 Euro.

Betrogen wurden auch diverse Firmen: vom Möbel- und Teppichhändler bis zum Handwerker. Der tatsächliche Schaden: 930.000 Euro. „Als sie von den Vorwürfen hörte, ist sie untergetaucht und in Deutschland gefasst worden“, so Staatsanwältin Sabine Krünes, die aufgrund der Fülle an Fakten eine Stunde referierte.

„Ich kann mein Handeln selbst nicht verstehen, es tut mir sehr leid“, jammerte die schwer verschuldete Angeklagte, zeigte Tränen. Dem Noch-Ehemanmn schob sie eine Mitschuld zu. Beispiel Kloster: „Er hat gesagt, eine Frau mit Kind kriegt leichter etwas.“ Die hohen Summen habe sie anfangs gar nicht realisiert.

Doch der Gatte, ein deutscher Rentner, will von den Betrügereien gar nichts gewusst haben: erst als ihm die Ermittler davon erzählten, sagte er im Zeugenstand. Seine Frau kannte einen stadtbekannten Millionär, der ihr immer Geld gegeben haben soll, so die Erklärung des gescheiterten Unternehmers, der seine Frau schwer belastete.  Und bei seiner Vorstrafe (auch wegen Betrugs) offensichtlich Unwahres sagte -  weitere Ermittlungen dürften gegen den Mann folgen.

Doch was passierte mit dem vielen Geld? „Es wurde viel verbraten, für Urlaube, Autos, Luxus.“ Der Vorsitzende Christian Hochhauser sprach vier Jahre unbedingte Haft aus, nicht rechtskräftig.

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