Große Heime schließen

Flüchtlinge verlassen immer mehr steirische Orte

Steiermark
27.06.2018 08:00

Österreich rüstet sich, unter anderem in Spielfeld, für einen möglichen neuen Flüchtlingsansturm wie im Jahr 2015 - aktuell gehen die Zahlen aber deutlich zurück. In der Steiermark gibt es immer weniger Asylwerber, daher auch kaum mehr große Quartiere. So schließt etwa die Caritas das Haus „Welcome Admont“.

Im einstigen Landesschülerheim Admont wurde vor drei Jahren eines der größten steirischen Heime für minderjährige Flüchtlinge, die ohne Erwachsene nach Österreich kamen, errichtet. Unterrichtet wurden die Bewohner im nahen Stiftsgymnasium. Nach einigen Problemen zu Beginn übernahm die Caritas 2016 die Betreuung von der Diakonie. Jetzt, zwei Jahre und 200 betreute Personen (darunter auch Familien und junge Erwachsene) später, wird die Einrichtung mit Schulende nächste Woche geschlossen.

Laut Caritas sind dafür zwei Faktoren entscheidend: Die Jugendlichen werden allmählich erwachsen und fallen aus dem speziellen Betreuungsschema für unbegleitete Minderjährige hinaus, zudem sinken die Flüchtlingszahlen generell. Die letzten Bewohner werden mit Sommerbeginn auf andere Häuser aufgeteilt.

Die Caritas hat heuer bereits drei Asylquartiere geschlossen: das Haus St. Laurentius in Gleisdorf, ein Quartier in Höf-Präbach und eines in Pischelsdorf, wo es jüngst Kritik von Helfern aus der Bevölkerung an diesem Schritt gab.

Das „Haus Aigen“ wird endgültig zugesperrt
Ebenfalls mit Schulende aufgelöst wird das „Haus Aigen“ im Ennstal. Auch dort wurde ein altes Landesschülerheim als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Zuletzt waren laut Diakonie noch 30 Personen untergebracht, sie werden auf kleinere Quartiere in der Region aufgeteilt. Kinder können mit Bussen weiter in ihre gewohnten Schulen pendeln.

Weit entfernt vom Asyl-Höchststand
In der Steiermark gibt es derzeit nur noch 5928 Asylwerber. Das ist ein Rückgang von 50 Prozent im Vergleich zum Höchststand im Juni 2016. Von den 446 noch offenen Asylquartieren haben nur vier mehr als 60 Personen, 226 sind Kleinquartiere mit fünf bis 19 Personen. „Der steirische Weg wird fortgesetzt: kleinere Quartiere und bessere Verteilung der Flüchtlinge“, sagt Soziallandesrätin Doris Kampus (SP).

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