"Dass sich ein Schiedsrichter so beeinflussen lässt, zeigt, dass er keine Qualität hat. Jelavic ist gerade in mich hineingerannt, ich konnte nichts dagegen tun", bewertete der Torhüter die Situation in der 89. Minute (siehe Bild oben). "Dass das Spiel so endet, da fehlen mir die Worte." Auch Sturm-Spieler Mario Sonnnleitner war nicht gut auf den Schiri zu sprechen: "Es wäre schön, wenn sich die Schiedsrichter nicht von der Stimmung im Stadion leiten lassen."
Rapid-Trainer Peter Pacult zeigte kein Verständnis für die Proteste der Grazer. "Auch wenn Gratzei sagt, er kann sich nicht auflösen - Jelavic kann sich auch nicht auflösen. Der Pfiff war richtig, nur die Karte war falsch", sagte der 50-Jährige, der sich Rot wegen Torraubs anstatt Gelb gewünscht hätte. Dass die Rapidler nun als Tabellenführer zum Meister aus Salzburg reisen, ist für Pacult "unumstritten eine schöne Momentaufnahme. Aber kaufen können wir uns um die Tabellenführung jetzt nichts. Wichtig ist, dass wir die beiden Heimpartien gegen die Austria und Sturm, zwei direkte Konkurrenten um einen Europacup-Platz, gewonnen haben."
"Leben ist mir zu schade, um mich über Schiris aufzuregen"
Sturm-Coach Franco Foda blieb nach dem Schlusspfiff ruhig, innerlich brodelte es aber beim Deutschen: "Mein Leben ist mir zu schade, um mich über Schiedsrichter aufzuregen. Der Elfmeter war ja nicht die einzige strittige Szene, vor der Pause wurde uns ein klarer Treffer aberkannt. Aber das muss man akzeptieren."
Sturm sehr offensiv in Hütteldorf
Im Spiel am Mittwochabend wurde schnell deutlich, dass zwei der spielstärksten Teams der Liga aufeinandertrafen. Sturm wählte eine nicht nur auf dem Papier offensiv ausgerichtete Aufstellungsvariante und startete als gefährlichere Elf ins Spiel. Doch Rapid-Goalie Payer parierte gegen den von Soma bedrängten Lavric (8.) und bei einem starken Freistoß von Jantscher (13.) und ebnete somit den Weg zur Rapid-Führung.
Jelavic überläuft Sturm-Goalie Gratzei und trifft
Kavlak eroberte den Ball in der eigenen Hälfte, spielte auf Hofmann und dieser bediente mit einem Lochpass Jelavic, der Sturm-Goalie Gratzei überlief und zu seinem siebenten Saisontreffer einschob (16.). Sturm ließ sich nicht beirren und bereitete mit seinen schnellen Akteuren wie Jantscher, Beichler oder Hölzl der Rapid-Abwehr große Probleme. Aber auch Payer blieb ein sicherer Rückhalt und rettete gegen Lavric und Hölzl (jeweils 38.).
Während Rapid bis zur Pause nur noch einen schön ausgeführten, aber ungefährlichen Jelavic-Fallrückzieher zu bieten hatte (31.), kam Sturm dem Ausgleich unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff noch einmal sehr nahe. Nach Jantscher-Eckball traf Beichler per Kopf, doch Schiri Gangl annullierte den Treffer aufgrund eines umstrittenen Fouls von Schildenfeld an Soma (45.).
Im zweiten Nachtragsspiel schoss Wiener Neustadt den LASK mit 4:1 ab. Sanel Kulic erzielte dabei vier Tore. Details dazu gibt's in der Infobox!
Ausgleich gibt Sturm neuen Mut
In der Anfangsphase der zweiten Hälfte verabsäumte es Rapid, den Sack zuzumachen. Salihi traf die Latte (52.) und Jelavic setzte völlig alleinstehend einen Kopfball am Tor vorbei (57.). Das rächte sich schnell, denn nach Hölzl-Querpass von rechts traf Beichler den Ball nicht, doch Lavric lauerte dahinter und donnerte den Ball zum Ausgleich und zu seinem ersten Treffer für Sturm unter die Latte (60.).
Dem Treffer ging ein Ausrutscher von Hofmann voraus, das Missgeschick leitete nicht nur den Ausgleich ein, sondern ließ auch die Oberschenkelverhärtung des Rapid-Kapitäns wieder akut werden. Pacult tauschte daraufhin Hofmann gegen Dober aus. Ohne seinen Kapitän ging bei Rapid nicht mehr ganz so viel, ein Kulovits-Schuss am kurzen Eck vorbei (68.) und ein Kavlak-Schuss (86.) waren die besten Chancen.
Spätes Siegtor per Elfmeter
Bis zur 89. Minute, denn da musste Gratzei nach Schildenfeld-Schnitzer im eigenen Strafraum Jelavic von den Beinen holen und Gangl entschied auf Elfmeter. Salihi trat an und schoss flach und platziert ins rechte Eck. Mit der letzten Aktion der Partie hätte Muratovic beinahe noch den Ausgleich erzielt.
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