Diversions-Verhandlung

Mann (45) verwechselte Verhandlungssaal mit Basar

Tirol
26.04.2018 05:16

Weil er das „Pickerl“ am Auto seiner Gattin gefälscht hat, saß am Mittwoch ein Oberländer (54) in Innsbruck vor Gericht. Doch obwohl eigentlich unüblich bei derartigen Delikten, kam der Mann mit einer Geldbuße davon und hat damit keine Vorstrafe „picken“. Die Diversionsverhandlungen erinnerten aber an einen türkischen Basar.

Bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle bemerkten die Polizisten, dass die Prüfplakette am Pkw nachgelocht und damit gefälscht war. Der 54-Jährige fuhr zwar noch am selben Tag in einer Werkstatt und holte die Begutachtung nach, saß nun aber doch wegen Fälschung besonders geschützter Urkunden am Landesgericht auf der Anklagebank. „Die Pickerln haben ja einen Sinn und sollen verhindern, dass die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen gefährdet ist. Daher gibt es normalerweise in solchen Fällen keine Diversion. Dennoch würde ich Ihnen einen Eintrag im Strafregister ersparen“, meinte Richter Norbert Hofer.

Wer nun glaubte, dass der Langzeitarbeitslose die Riesenchance, die ihm der Richter gab, sofort dankend annahm, der irrte. „Aus gesundheitlichen Gründen kann ich keine gemeinnützige Arbeit leisten“, erklärte der gelernte Elektrotechniker. Die Geldbuße in Höhe von 800 Euro, die ihm der Richter daraufhin anbot, war ihm zu hoch. Ein Anwalt hätte ihm nämlich erklärt, dass er mit 200 Euro davonkommen würde. „Können wir nicht 600 Euro machen?“, wollte der Angeklagte wissen. Nachdem ihm aber erklärt wurde, dass der Verhandlungssaal kein Basar sei, nahm er die 800 Euro an. „Es wäre aber nicht zielführend, wenn Ihre Ehefrau die Geldbuße für Sie bezahlt“, beendet Richter Hofer die zähen „Verhandlungen“.

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