Unbewilligte Potenzmittel für Häftlinge, Blutabnahmen und -analysen auf Staatskosten: Das gab es über Jahre bei einem Gefängnisarzt. Der 42-Jährige sitzt jetzt wegen Amtsmissbrauchs in Krems auf der Anklagebank und erklärt: „Ich habe es gut gemeint.“
Der Arzt war in leitender Position in einer heimischen Justizanstalt tätig. Er soll von 2011 bis 2014 Blutabnahmen und -analysen zu strafvollzugsfremden Zwecken selbst durchgeführt beziehungsweise gestattet haben. Analysiert wurden die Blutproben durch ein Labor, bezahlt aber aus dem Budget des Strafvollzuges statt über die Sozialversicherungsträger. Und er soll zwei Insassen als Potzentmittel eingesetzte Medikamente auf Vollzugskosten genehmigt haben - ohne entsprechende Bewilligung.
„Auch wenn ich es gut gemeint habe: Ich habe eine Straftat begangen“, sagt der Arzt jetzt. Damals hätte er dies nicht gewusst: „Sonst hätte ich es nicht gemacht.“
Der Angeklagte wurde nicht rechtskräftig zu sechs Monaten bedingt und einer Geldstrafe von 4.800 Euro verurteilt.
Kronen Zeitung
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