„Nach zwei Einbrüchen wollte ich mich nicht ein drittes Mal bestehlen lassen“, erklärte der Leondinger Trafikant Klaus K. seinen Heldenmut: Als er vor fünf Jahren überfallen worden war, hatte er den Räuber überwältigen und entwaffnen wollen – und dabei zwei Messerstiche erlitten. Die Leber war schwerst verletzt, der Herzbeutel nur knapp verfehlt.
Das Opfer wäre hilflos verblutet, wäre nicht gerade zufällig seine Mutter im Hinterzimmer als Lebensretterin da gewesen: „Mein Sohn hat drei Jahre um sein Leben gekämpft, dann ist er gestorben“, schluchzt die nun 88-jährige Anna K. nach dem Raubüberfall auf ihre Schwiegertochter.
Für Helga K. wurde am Samstag um 7.10 Uhr ein Albtraum wahr, als ein Maskenmann mit einer Pistole in der Hand und einer Wollhaube mit Sehschlitzen in ihre Trafik kam: „Geld und Brieflose“, verlangte der Räuber in oberösterreichischem Dialekt. Er erbeutete vom schwer geschockten Opfer tausend Euro Bargeld und eine Hand voll Glücksbons samt Nieten. Damit entkam er per Drahtesel durch die Gaumberger Pyhrnbahnunterführung auf der Linzer Unionstraße stadteinwärts.
Polizei bittet um Hinweise
LKA-Fahnder bitten unter Notruf 133 um Hinweise auf einen schlanken, mittelgroßen Verdächtigen, der eine blaue Sporthose und eine schwarze Jacke trug. Ob dieser Räuber mit dem Raubmörder ident ist, auf den 2000 Euro Kopfgeld ausgesetzt sind, wird untersucht. Bevor die Tatortspuren verglichen sind, deuten lediglich die vagen Personsbeschreibungen, der heimische Dialekt und das einspurige Fluchtfahrzeug auf einen Wiederholungstäter hin, der seine Stich- gegen eine Schusswaffe getauscht hat.
von Richard Schmitt,
“OÖ-Krone“
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