Trüb und wenig Sonne:

Sibirien-Kälte drückt die Bilanz für Februar

Oberösterreich
26.02.2018 17:34

Bitterer Dauerfrost hält Oberösterreich weiterhin fest im Griff. Die sibirischen Luftmassen machten Reichenau im Mühlkreis mit minus 17,6 Grad am Montag zum kältesten Ort ob der Enns. Die aktuelle Kälte drückt auch die Wetterbilanz für den gesamten Monat Februar, die nun 1,3 Grad frostiger als im Durchschnitt ausfällt.

Noch zwei Tage lang durchhalten! Bis Donnerstag in der Früh ziehen die sibirischen Luftmassen noch über unser Bundesland, dann ist der Spuk vorbei. Auch echte Winterfans bibberten zum Start der Arbeitswoche ganz schön, sank die Temperatur doch in einigen Landesteilen auf rund minus 16 Grad. Kälte-Hauptstadt war dabei Reichenau im Mühlkreis, wo minus 17,6 Grad gemessen wurden.

Das Mühlviertel bleibt auch in den kommenden zwei Tagen die „Frostbeule“ Oberösterreichs, auch wenn die Temperaturen heute, Dienstag, nicht ganz so tief ausfallen sollten wie zuletzt.

Trüb und wenig Schnee
Nicht nur das Februar-Finale ist viel zu kalt für die Jahreszeit, insgesamt bilanziert der Monat mit 1,3 Grad unter dem langjährigen Schnitt. Laut dem Wetterdienst Ubimet war er damit der einzige zu kalte Monat dieses Winters, der aus meteorologischer Sicht morgen, Mittwoch, offiziell zu Ende geht. Neben den tiefen Temperaturen war aber auch der Sonnenmangel im Februar markant, die Oberösterreicher durften nur 40 bis 60 Prozent der normalen Sonnenstunden genießen. Außerdem gab es nur 30 bis 60 Prozent des üblichen Niederschlages.

Eine Gefahr kann die Kälte auch für Obdachlose sein, erklärt Christian Gaiseder vom Verein B 37 im Interview unten.

"Krone":Wie wirkt sich die Kältewelle auf die Notschlafstelle aus, wird sie von Obdachlosen überrannt?

Gaiseder: In unserer Notschlafstelle in der Anastasius-Grün-Straße gibt es 59 Betten. Wir hätten außerdem die Möglichkeit, noch 15 Notbetten aufzustellen. Doch wir sind derzeit nicht voll ausgelastet. In Linz braucht wirklich niemand zu frieren, der das nicht möchte.

"Krone":Wie hoch ist aktuell etwa der Auslastungsgrad?

Gaiseder: Der schwankt zwischen 85 und 95 Prozent. An den Wochenenden sind meist weniger hier, als unter der Woche. Denn manche schlupfen vorübergehend bei Freunden oder Verwandten unter, die sie zu Wochenbeginn wieder vor die Tür setzen.

"Krone":Und manche übernachten weiter auf der Straße.

Gaiseder: Das sind Menschen, die wir nicht dazu überreden können, bei uns zu nächtigen. In Linz sind das etwa ein Dutzend Obdachlose, die unser Angebot nicht in Anspruch nehmen.

"Krone":Was kann man tun, dass die dann nicht erfrieren?

Gaiseder: Wir versorgen sie mit Schlafsäcken, Decken und warmer Kleidung.

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