"Keine Jobgarantie"

Kahlschlag in der Graz AG

(Bild: Jürgen Radspieler)

In den Chef-Etagen der Graz AG (GVB, Freizeitbetriebe, Wasser, Abfall usw.) ist zur Zeit das große Zittern angesagt. Schwarz/Grün unter Siegfried Nagl und Lisa Rücker will das städtische Versorgungsunternehmen komplett umkrempeln. Nagl stellt klar: "Für die Spitzen-Positionen, die jetzt ausgeschrieben werden, gibt es für niemanden, der sich bewirbt, Garantien!"

Eine Ansage, die den bisher in trauter schwarz-roter Zweisamkeit eingesetzten Bossen normal nur ein Lächeln gekostet hätte. Aber die Zeiten sind nicht normal. Einerseits regieren die grünen Postenschacher-Allergiker, andererseits laufen die Verträge fast aller Graz AG-Spitzen aus.

Für SAS-Chef wird's eng
Betroffen sind die Vorstände Wolfgang Malik (ÖVP), Wolfgang Messner (SPÖ). Antony Scholz (roter GVB-Direktor) geht in Pension. dass sein Posten nachbesetzt wird, ist äußerst unwahrscheinlich – das gilt auch für Wasser-Chef Helmut Nickl. Zur Vertragsverlängerung steht Michael Krainer (ÖVP), der Freizeitbetriebe-Chef, an. Eng werden dürfte es für Klaus Zausinger (SPÖ), den hochbezahlten Chef der winzigen Graz AG-Tochter SAS.

In Zukunft nur noch ein Chef?
Für zusätzliche Brisanz sorgen noch streng geheime Pläne. Nach dem Vorbild Messe, wo der Nicht-Grazer Armin Egger überraschend Alleinherrscher wurde, überlegt man bei der ÖVP dieses Modell auch auf die Graz AG anzuwenden: Ein Graz AG-Chef (der kein Grazer sein muss!) statt der schwarz-roten Doppel-Spitze.

"Haus Graz" wird umgebaut
Für Knieschlottern bei Krainer, Zausinger und jenen, die auf den Job des GVB- oder Wasserwerke-Chefs hoffen, sorgt der laufende Umbau des "Hauses Graz". Teilbereiche sollen zusammengeführt werden – hoch- oder gar überbezahlte Geschäftsführer und Direktoren sind dann (endlich) nicht mehr nötig.

"Graz Inoffiziell" von Gerald Richter, "Steirerkrone"