Dem Mädchen gehe es den Umständen entsprechend gut, Lebensgefahr bestehe nicht, sagte der Lilienfelder Bezirkshauptmann Ernst Anzeletti. "Laut Aussage der Ärzte wird zumindest ein Teil der Ohrmuschel verloren gehen." Die Kratzer und Bisswunden im Kopfbereich müssten später vielleicht kosmetisch versorgt werden, so Anzeletti.
Die drei Pitbullterrier seien kürzlich ein Jahr alt geworden. Es gebe Vermutungen, dass sie das Mädchen in spielerischem Verhalten angegriffen hätten, erklärte der Bezirkshauptmann. Noch laufen allerdings die Erhebungen der Polizei, die einen Abschlussbericht an die zuständige Staatsanwaltschaft in St. Pölten verfassen muss. Diese will dann prüfen, ob es einen Strafantrag geben wird. "Ermittelt wird jedenfalls in Richtung fahrlässige Körperverletzung", erklärte Behördensprecher Gerhard Sedlacek. Da sich der Vorfall nicht bei dem Mädchen zu Hause zugetragen habe, müsse man zusätzlich die Verantwortlichkeiten abklären.
Kein Grund, die Mutter von dem Mädchen abzuschotten
Die Jugendabteilung der Bezirkshauptmannschaft Lilienfeld prüft unterdessen, ob der Mutter das Sorgerecht entzogen werden soll. Es gehe darum festzustellen, in wie weit die Frau imstande sei, sich um ihre Tochter mit der nötigen Sorgfalt zu kümmern, betonte Anzeletti. Trotz unterstützenden Maßnahmen für die Familie seit 2008 seitens der Jugendwohlfahrt gebe es derzeit jedenfalls keinen Grund, die Mutter von dem Mädchen abzuschotten. Eine Entscheidung über die Obsorge wird frühestens am Donnerstag erwartet.
Auch Zukunft der Pitbulls ungewiss
Noch nicht fest steht, was mit den bissigen Pitbullterriern passieren wird. Die drei Hunde, die das Mädchen attackiert haben, seien "von der Haltung und der Gefährlichkeit bisher nie auffällig gewesen", so Anzeletti. "Wir überprüfen nach dem Tierschutzgesetz die Haltung und den Halter." Laut den Nachbarn habe es jedenfalls nie Probleme gegeben. "Die Hundehaltung selbst wurde vom Amtsarzt überprüft", betonte er. "Laut Tierschutzgesetz haben wir keine Handhabe einzugreifen."
Symbolbild
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