"Silvio ist süß!"

Jetzt spricht Berlusconis angebliche Affäre Noemi

Ausland
06.09.2009 20:42
In der Affäre um das unklare Verhältnis des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi zu einer Minderjährigen hat sich die mittlerweile 18-jährige Noemi Letizia jetzt erstmals öffentlich geäußert. "Es ist ein großer Skandal, aber die Wirklichkeit ist ganz anders", sagte Noemi in einem TV-Interview am Sonntag. Jedermann könne sehen, dass sie nicht der Grund für das Scheitern von Berlusconis Ehe sei. "Ich habe damit nichts zu tun", sagte sie. Es handele sich um familiäre Probleme, für die sie nicht verantwortlich gemacht werden könne.

"Ich kenne Silvio, seitdem ich denken kann", sagte Noemi im Interview mit Sky TG24, ein Konkurrenzsender zu den TV-Stationen von Berlusconis Mediaset. Ihr Vater habe sie für gewöhnlich zu Treffen mit dem Politiker mitgenommen, was sehr häufig vorgekommen sei. "Für mich war das normal." Schon als sie klein war, habe sie ihm den Kosenamen "Papi" gegeben, weil er so "süß" sei - und um ihm ihre Zuneigung zu zeigen.

Goldcollier zum 18. Geburtstag
Die "Affäre Noemi" sorgte Anfang Mai für Schlagzeilen, nachdem Berlusconis Noch-Ehefrau Veronica Lario angekündigt hatte, wegen der anhaltenden Schwäche ihres 72-jährigen Mannes für junge Frauen die Scheidung einzureichen. 

Das Fass zum Überlaufen brachte schließlich Berlusconis Erscheinen bei der Party zu Noemis 18. Geburtstag am 26. April. Für die erreichte Volljährigkeit schenkte ihr der Premierminister ein mit Diamanten besetztes Goldcollier. Wert: knapp 6.000 Euro.

Berlusconi ortet Kampagne der Opposition
Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" soll Berlusconi das Mädchen übrigens nicht wie bislang von diesem behauptet über einen Freund der Familie kennengelernt haben, sondern von sich aus Kontakt zu ihr gesucht haben, nachdem er Fotos von ihr auf dem Schreibtisch eines Mitarbeiters gesehen hatte. Berlusconi selbst äußerte sich zu den Vorwürfen nicht. Er bezeichnet die Gerüchte über eine mögliche Affäre als Kampagne seiner politischen Gegner.

Der umstrittene Premierminister zeigte sich am Montag fest davon überzeugt, dass die Skandale rund um sein Privatleben seine Popularität nicht beeinträchtigt haben. "Ich bin auf diese ersten 14 Monate Amtszeit stolz", betonte Berlusconi in einem TV-Interview mit "Canale 5", einem seiner Fernsehsender. Laut Umfragen liege seine Popularität bei 70 Prozent. Er könne sich nichts vorzuwerfen. "Die Mehrheit der Italiener würde gern wie ich sein und ist mit meinem Verhalten einverstanden. (…) Die Italiener sind nicht dumm, wie die Linke es glaubt, daher bevorzugen sie meine Regierung." 

Er bestritt heftig, dass es in Italien keine Medienfreiheit gebe, weil er die TV-Landschaft monopolisiere. "Dass es in Italien keine Medienfreiheit gibt, ist ein Witz dieser kommunistischen und katholisch-kommunistischen Minderheit, die in Italien 90 Prozent der Zeitungen kontrolliert", sagte Berlusconi. Medienfreiheit sei nicht Freiheit zu Verleumden und zu beschimpfen.

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