Im eiskalten Wasser

Auto stürzte in Fluss: Fahrer 6 Stunden gefangen

Österreich
22.12.2017 07:53

Es war ein kleines Weihnachtswunder, das sich in der Nacht auf Donnerstag im oberösterreichischen Josefstal bei Schwertberg abspielte. Ein Linzer (27) war auf dem Weg zu seiner Oma mit dem Auto in die Aist gestürzt und war mehr als sechs Stunden kopfüber in dem am Dach liegenden Wrack gefangen. Vier Feuerwehren bargen ihn gegen Mitternacht – stark unterkühlt, aber fast unversehrt!

Er wollte seine Oma im Altersheim besuchen, doch auf der Fahrt nach Schwertberg kam der 27-jährige Manuel H. gegen 17.30 Uhr mit seinem schwarzen Audi im Josefstal von der Fahrbahn ab. Der Wagen überschlug sich und stürzte eine sechs Meter hohe Böschung hinab und blieb am Dach auf einer Wehr im Aistfluss liegen. An dieser Stelle ist das Mühlviertler Gewässer zum Glück nur 50 Zentimeter tief. Manuel H. hing kopfüber im Sitz und lag zur Hälfte im nur zwei Grad kalten Wasser.

Weil Manuel nicht, wie ausgemacht, bei der Großmutter im Altersheim auftauchte, schlug die Familie Alarm, erstattete bei der Polizei Abgängigkeitsanzeige. Die Sicherheitsbehörde reagierte schnell: Es wurde eine Handypeilung veranlasst und eine Intensivfahndung eingeleitet. Die Ortung ergab zunächst nur, dass das Mobiltelefon zuletzt im Bereich des Josefstals eingeloggt war. Bei der Suche in dem weitläufigen Gebiet entdeckten die drei Perger Polizisten Andreas Fellner, Herbert Strasser und Nicole Haunschmid gegen 23.30 Uhr das vermisste Auto.

Nur noch 34 Grad Körpertemperatur
"Als wir eingetroffen sind, waren alle Türen zu. Man hat nicht gesehen, ob der Lenker noch lebt. Ein Kamerad ist angeleint ins Wasser gestiegen", berichtet Christian Pree, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schwertberg: "Wir haben den Lenker abgeschnallt. Er hat seinen Kopf stundenlang über Wasser halten müssen, war ziemlich fertig. Als wir ihn gehalten haben, hat er sichtlich losgelassen. Er war zwar ansprechbar, aber viel geredet hat er nicht mehr. Seine Körpertemperatur war nur mehr bei 34 Grad."

Die aufwändige, kalte, nasse und für die Feuerwehrleute nicht ungefährliche Bergung des Unfallopfers dauerte eine Dreiviertelstunde. Manuel H. wurde in den Med Campus III. eingeliefert. Dort erwies er sich als äußerst robust: Er war stark unterkühlt, hatte sich aber nur einen Finger verstaucht und ging in den Morgenstunden heim. Die Bergungsarbeiten dauerten bis 2 Uhr früh.

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