Schlagkräftig

Don King Boxing

Spiele
16.04.2009 15:14
Don King ist ein Name, der nicht nur in der Boxszene ein Begriff ist. Der Promotor mit der abenteuerlichen Frisur und seiner nicht ganz unproblematischen Vergangenheit gilt als eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Box-Sport. Er vertrat bekannte Boxer wie Mike Tyson oder Evander Holyfield und veranstaltete legendäre Kämpfe wie 1974 den "Rumble in the Jungle", bei dem Muhammad Ali und George Foreman in Kinshasa aufeinandertrafen. Naheliegend also, einem neuen Box-Spiel mit dem Namen Don King etwas mehr Pepp und Bekanntheit zu verschaffen. So geschehen bei 2K Sports "Don King Boxing", das auf der Wii eine intuitive Steuerung sowie die Unterstützung des Balance Boards verspricht.

Bevor es jedoch in den Zweikampf geht, gilt es als erstes ein paar Trainingsrunden zu absolvieren, um konkurrenzfähig zu werden. Ein gut gestaltetes Tutorial macht das Erlernen der einfach gestrickten, aber dafür präzise reagierenden Steuerung  zum Kinderspiel. Im Trainingsmodus, bei dem es unter anderem dem einen oder anderen Sandsack an den Kragen geht, kommt auch das Balance Board als zusätzliches Feature gut zur Geltung.

Nach einigen schweißtreibenden Trainingseinheiten ist es schließlich an der Zeit, in den Ring zu steigen. Dafür steht neben dem Showkampf noch ein Story-Modus zur Verfügung, was leider insgesamt recht dürftig ist. Sobald der Story-Part erfolgreich absolviert wurde, bietet der Trainingsmodus nur mehr wenig Anreiz, weiter zu boxen.

Zwischen den Kämpfen sorgen Realfilmsequenzen, bei denen natürlich Don King persönlich zu Wort kommt, für so was etwas wie eine lose Rahmenhandlung. Der eigene Boxer hört auf den klingenden Namen "The Kid" und möchte, wie sollte es auch anders sein, einmal ein ganz Großer werden.

Im Ring angekommen, sorgt die schwache grafische Umsetzung für einiges Kopfschütteln. Insbesondere die Ringumgebung verdient das Prädikat "scheußlich". Da nutzt es auch wenig, dass viele bekannte Schauplätze wie der Madison Square Garden im Spiel zu finden sind. Die musikalische Untermalung hingegen lässt einen sofort an Rocky Balboa denken. Ingesamt ist sie zwar nicht herausragend, allerdings auch nicht nervtötend. 

Positiv hingegen die Kämpfe an sich. Der Schwierigkeitsgrad wurde recht weit unten angesiedelt, wodurch auch Anfänger schnell Erfolge erzielen. Die einfache Steuerung überzeugt voll und ganz. Außer beim Infight artet es nie in das typische Gefuchtel aus. Präzise Schläge sind bei "Don King Boxing" demnach kein Ding der Unmöglichkeit, lediglich das Balance Board sollte man sich sparen - das Ausweichen der gegnerischen Schläge durch Gewichtsverlagerung erfolgt leider viel zu träge.

Erwähnenswert ist noch, dass 30 reale Boxer den Weg ins Spiel gefunden haben, wodurch die Kämpfe dementsprechend interessant und abwechslungsreich sind.

Fazit: Mit "Don King Boxing" hat 2K Sports ein passables Boxspiel auf den Markt gebracht. Wäre alles so gut gelungen wie die einsteigerfreundliche und präzise Steuerung, müsste EA Sports um seine Nummer-Eins-Stellung gehörig zittern. Die eklatanten grafischen Mängel und der geringe Spielumfang verhindern allerdings eine bessere Bewertung. Was bleibt, ist ein einsteigerfreundliches Boxspiel, das Gelegenheitsspielern, die mit einer durchschnittlichen Grafik leben können, durchaus unterhaltsame Kämpfe bietet. 

Plattform: Wii (getestet), DS, Xbox 360
Publisher: 2K Sports
krone.at-Wertung: 7/10

von Harald Kaplan

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