In Österreich waren bereits vor zwei Jahren erste Fälschungen aufgetaucht, die aus dieser Werkstätte stammten. Das Gros der nachgemachten Hunderter tauchte aber erst in der zweiten Jahreshälfte 2008 in verbesserter Version auf. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Stefan Augustin 2.600 derartige Fälschungen in Österreich gefunden, was einen erklecklichen Anteil an der Gesamtzahl sichergestellter falscher Hunderter ausmachte: 2008 wurden 4.000 derartige Imitationen gefunden.
Insgesamt 16 Personen festgenommen
Im Laufe der Zeit wurden in Österreich 16 Personen festgenommen, die für die Fälscherorganisation tätig waren, und zwar Kuriere und Verteiler. Es handelt sich um Serben, Bosnier, Rumänen und Österreicher. 256 nachgemachte Banknoten wurden sichergestellt, ehe sie in Verkehr gebracht wurden. Die Gruppierung verteilte ihre gefälschten Hunderter in zahlreichen Ländern, neben Österreich waren laut Erich Zwettler vom BK Deutschland, die Niederlande, Italien, Slowenien und Griechenland hautbetroffen. Insgesamt wurden 13.522 gefälschte Hunderter sichergestellt.
Als Haupttäter gelten ein 37-jähriger gelernter Drucker aus Serbien, gegen den bereits früher wegen Geldfälschung ermittelt worden war, und ein 40-jähriger Montenegriner. Er dürfte die Ausstattung der Werkstätte finanziert haben. Die Verdächtigen waren in Serbien observiert worden, der Zugriff der Polizei erfolgte bereits Mitte Februar, als die Druckerei verlegt werden sollte. 2.160 gefälschte Hunderter wurden sichergestellt.
Banknoten auf gewöhnlichem Kopierpapier gedruckt
Die gefälschten Banknoten sind nach den Worten von Augustin leicht zu erkennen, da sie auf Kopierpapier gedruckt wurden und weder Wasserzeichen noch UV-Merkmale noch den Kippeffekt aufweisen. Zum Teil fehlt auch die Folie. Der Großteil der in Österreich sichergestellten Imitationen war in Geschäften im Osten des Bundesgebiets in Verkehr gebracht worden. "Die Verteiler suchen die Anonymität der Großstadt", meinte Augustin.
Die Ermittlungen hatten ihren Ausgang genommen, nachdem die ersten Fälschungen aus der serbischen Werkstätte im Februar 2007 in Österreich aufgetaucht waren. Welchen Umfang sie schließlich erreichten, verdeutlichte Andras Vida von Europol: Die Behörde verfügte zu dieser Causa über mehr als 100.000 Datensätze, oft nur bruchstückhafte Informationen, die es auszuwerten galt.
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