Kritische Zahlen

Arbeitslosigkeit – höchster Stand seit Jänner 2006

Steiermark
04.02.2009 00:11
Seit drei Jahren hat es in der Steiermark nicht mehr so viele Arbeitslose gegeben. Die Landesregierungsspitze zeigte sich am Montag besorgt über die aktuellen Zahlen: "Wir haben alles zu unternehmen, um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu mildern", so Landeshauptmann Franz Voves (Bild). Gleichzeitig wies er aber darauf hin, dass die Politik nur begrenzte Mittel habe. Er hoffe, dass 2009 die Wirtschaft wieder anspringe. Vize-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer meinte, die Politik müsse zeigen, dass sie vorangehe, damit die Wirtschaft nachziehen könne.

Voves erklärte, der Niederschlag der Wirtschaftskrise werde immer dramatischer. Die laut AMS steigende Arbeitslosigkeit betreffe in der Steiermark zusätzlich 7.491 Personen gegenüber Jänner 2008. Dies sei ein Plus von 17,9 Prozent.

49.455 Menschen ohne Beschäftigung
In der Steiermark waren im Jänner 49.455 Menschen ohne Beschäftigung, und das noch ohne die rund 10.000 Personen in Kurzarbeit. Dies sei der höchste Stand seit Jänner 2006, so Voves. Allerdings hätten zwischen 3.000 und 4.000 Arbeitslose eine Wiedereinstellungsgarantie, da sie (wie zum Beispiel im Baugewerbe) saisonal bedingt ohne Job wären.

Ein Plus von 27,4 Prozent bzw. um 1.678 Arbeitslose unter 25 Jahren mehr gab es gegenüber Jänner 2008. Gesamt seien in diesem Bereich 7.799 junge Menschen ohne Job. Deshalb habe man vergangene Woche die Initiative "Jobconnect" geschaffen, sagte Voves.

Leiharbeiter am meisten betroffen
Den größten Zuwachs an Beschäftigungslosen gebe es im Bereich Leiharbeiter, nämlich ein Plus von 46,2 Prozent bzw. 1.840 Personen. Hier hoffe er, dass es bald die in Aussicht gestellte gesetzliche Lösung gebe, nach der Leiharbeiter ebenfalls in Kurzarbeit gehen könnten. Bei den Zahlen stehe die Steiermark etwa in der Mitte im Bundesländervergleich: "Wir sind ein stark industriell orientiertes Land", so Voves, der auch an den Regierungspartner ÖVP appellierte, alles Parteipolitische in den Hintergrund zu stellen, denn angesichts der Situation habe man eine gemeinsame Verantwortung und eine gemeinsame Anstrengung.

"Entspannte" Stimmung
Angesichts der Spannungen der vergangenen Monate war die Stimmung zumindest im Pressefoyer sachlich: Schützenhöfer begrüßte die "Jobconnect"-Initiative von Voves und LHSt. Kurt Flecker und erinnerte daran, dass er vor einigen Jahren bereits eine ähnliche Initiative im Verwaltungsbereich gestartet hatte.

Zitz: "Stillstand trotz Sozialdemokratie"
Die steirischen Grünen forderten angesichts der Arbeitslosenzahlen eine rasche Erhöhung der Nettoersatzrate und die Einführung der Mindestsicherung. Abgeordnete Edith Zitz kritisierte den "Stillstand, obwohl auf allen Ebenen die Sozialdemokraten zuständig wären."

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