Sparen mit Zuckerl

Tipps und Tricks rund ums Bausparen

Wirtschaft
09.01.2009 16:13
Er gehört zu uns Österreichern fast so wie das Wiener Schnitzel, viele Menschen haben ihn schon seit ihrer Geburt, und für viele ist er der sicherste Weg, um zu sparen: der Bausparer. Auch in Zeiten wie diesen erfreut sich der Bausparvertrag großer Beliebtheit. Schließlich bietet er die Möglichkeit, mit attraktiven Konditionen und noch dazu einer staatlichen Prämie sein Vermögen schrittweise aufzubauen. Und nicht zu vergessen der eigentliche Zweck eines Bausparvertrages: die Finanzierung von Vorhaben im Wohnbau-Bereich. Hier erfährst du, was es rund um das Bausparen zu beachten gilt und wann ein Bausparer für dich die wirklich richtige Sparform ist.

Mehr als jeder zweite Österreicher hat einen Bausparvertrag bei einer der vier österreichischen Bausparkassen: ABV, Raiffeisen-Bausparkasse, S-Bausparkasse und Wüstenrot. Attraktiv ist vor allem die oftmals gute Verzinsung der Verträge, die überschaubare Laufzeit von sechs Jahren und nicht zuletzt die staatliche Förderung, die aktuell für das Jahr 2009 bei 4 Prozent liegt. Jeder Österreicher hat das Recht, sich eine Einzahlung von 1.200 Euro pro Jahr fördern zu lassen, und kann somit 48 Euro an staatlicher Förderung kassieren.

Der eigentliche Zweck des Bausparens lag jedoch zu Beginn in der Verwirklichung von Wohnbau-Vorhaben. Bausparkassen hatten zunächst die Aufgabe, Spargelder zu sammeln, um diese dann in Darlehensform an bau- bzw. kaufwillige Bausparer zu vergeben, damit diese sich ihren Wohntraum verwirklichen können. Das Besondere dabei: Bauspardarlehen sind eine sehr sichere Variante der Finanzierung, da eine Zinsobergrenze von sechs Prozent in das Darlehen integriert ist. Das heißt, auch wenn die Zinsen bei anderen Finanzierungen steigen und steigen, die zu zahlenden Raten immer höher und höher werden, bei Bauspardarlehen ist bei sechs Prozent Schluss. Auch ist das Bauspardarlehen in der Art der Rückzahlung sehr flexibel: Es ist sowohl als klassisches Darlehen in Form eines Abstattungskredites, wie auch als endfälliges Darlehen zu bekommen.

Wann lohnt es sich, einen Bausparer zu haben?
Primär ist der Bausparvertrag für all jene Sparer wichtig, die voraussichtlich ein Darlehen für Wohnraumschaffung oder –sanierung benötigen werden. Der Bausparvertrag sichert in diesem Fall den Anspruch auf Zuteilung eines Darlehens. Bis zu 150.000 Euro, in der Regel maximal 60 Prozent des Objektwertes, kann eine Einzelperson als Finanzierung bekommen (Ehepaare: 300.000 Euro). Der Bausparvertrag muss hierfür meist bereits seit 1,5 Jahren angespart worden sein. Andernfalls wird ein Zwischendarlehen in die Finanzierung mitintegriert. Bauspardarlehen können über die Hausbank in Anspruch genommen werden. In einem Beratungsgespräch entscheiden sich dann die genauen Konditionen sowie die für dich am besten geeignete Art der Rückzahlung.

Aber natürlich ist der Bausparvertrag auch eine geeignete Sparform für all jene, die einfach „nur“ Kapital auf sichere Art und Weise aufbauen wollen – allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen. Du solltest dir im Klaren darüber sein, dass der Bausparvertrag sechs Jahre lang laufen muss. Willst du während der Laufzeit eine Kündigung vornehmen, dann musst du die staatliche Förderung zurückzahlen (sofern das Geld nicht für Wohn-Zwecke in Anspruch genommen wird). Weiters fallen Verwaltungskosten für die Kontoführung (etwa 4 bis 6 Euro pro Jahr) und Vertragsauflösung an (bis zu 125 Euro). Meist bekommst du daher weniger zurück, als du einbezahlt hast. Ist dir die Laufzeit von sechs Jahren zu lang, dann solltest du auf andere Sparformen, wie das Sparen auf Sparbüchern, zurückgreifen, wo du leichter Zugriff hast. Sind dir die Zinssätze zu gering, dann solltest du dein Sparprogramm um Fondssparen ergänzen, wo eine Chance auf höhere Erträge besteht, allerdings die Sicherheit etwas in den Hintergrund tritt.

Wie holt man am meisten aus dem Bausparer heraus?

Wenn du dich dafür entscheidest, einen Bausparvertrag abzuschließen, dann stehen dir mehrere Varianten des Besparens offen. Du kannst bis zu 1.200 Euro pro Jahr einzahlen. Den größten Effekt erzielst du, wenn du den gesamten Betrag für die sechs Jahre auf einmal einzahlst – das sind 7.200 Euro. Dadurch werden von Anfang an die Zinsen für den vollen Betrag berechnet und du profitierst vom Zinseszinseffekt. Ist dir dieser Betrag zu hoch, kannst du auch einmal pro Jahr 1.200 Euro einzahlen. Einzahlungen zu Beginn des Jahres sind dabei zu empfehlen, da du auch hier Zinsen für ein volles Jahr bekommst. Bei Einzahlungen Ende des Jahres werden die Zinsen erst für das kommende Jahr schlagend. Fühlst du dich mit kleineren Beträgen wohler, kannst du auch monatlich sparen und dich dann am Ende der Laufzeit über einen ansehnlichen Betrag freuen. Überlege dir aber genau, wie viel du wirklich einzahlen möchtest. Denn bei Abschluss des Vertrages legst du dich auf eine Vertragssumme fest (= Summe aller Einzahlungen in sechs Jahren). Erreichst du diese Vertragssumme nicht, dann wird oft eine Pönale fällig.

Bei der Entscheidung für eine der vier Bausparkassen solltest du Vergleiche ziehen. Lasse dir Offerte berechnen, und achte darauf, wie lange der angegebene Zinssatz fixiert ist. Denn oft ist der Zinssatz nur für das erste Jahr fix und passt sich danach an das Marktniveau an. Je länger du dir in Zeiten fallender Zinsen einen attraktiven Fixzinssatz sichern kannst, desto besser.
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