Killer ohne Reue

Massenmörder in der Ukraine verurteilt

Ausland
23.12.2008 22:43
Wegen 36 Sexualmorden an Frauen und Mädchen ist in der Ukraine ein ehemaliger Polizist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sergey Tkach (Foto) wurde in der Industriestadt Dnepropetrowsk seit 2007 der Prozess gemacht. Der heute 57-jährige Mann verübte seine grauenhaften Verbrechen zwischen 1984 und 2005. Vor Gericht sagte er aus, er habe mit den Morden seine Kollegen blamieren wollen.

Den Großteil der Verbrechen gestand er ein. Entschuldigen wollte sich Tkach aber nicht. Als Opfer suchte sich der Ex-Polizist, der nach eigenen Angaben auch als Söldner im Afghanistan-Krieg im Einsatz war, bevorzugt junge Frauen und Minderjährige aus. In mehreren Gutachten wurde der Mörder als psychisch gesund und zurechnungsfähig bezeichnet.

Bei seiner Verhaftung im Jahre 2005 war von 40 Morden die Rede gewesen. Vier Taten konnten Tkach in dem Prozess nicht eindeutig nachgewiesen werden. Pikant: Insgesamt 10 Männer sind seit 1984 für einige von Tkachs Verbrechen zu Unrecht verurteilt worden.

"Seit zwanzig Jahren warte ich, dass ihr zu mir kommt"
Über zwei Jahrzehnte hinweg hat der Serienkiller ein Doppelleben gelebt und sein Umfeld gekonnt getäuscht. Er hat in dieser Zeit dreimal geheiratet und vier Kinder gezeugt. Seine Arbeitskollegen berichteten der Polizei, Tkach habe niemals abfällig über Frauen gesprochen oder Kolleginnen schlecht behandelt. Vor Gericht sagte Tkach aus, er habe die Morde nur begangen, um seine "völlig inkompetenten Polizeikollegen" bloßzustellen.

Verhaftet wurde Tkach im Jahre 2005, nachdem er die Tochter eines Bekannten umgebracht hatte. Bei dem Begräbnis erkannten Freundinnen des Mädchens den Polizisten als den Mann, mit dem die junge Frau zuletzt gesehen worden war. Als die Ermittler den damals 55-Jährigen in seinem Haus aufsuchten, begrüßte Tkach sie mit den Worten: "Seit zwanzig Jahren warte ich, dass ihr zu mir kommt."

Schlimmster Serienkiller in der Ukraine tötete 52 Mal
Tkachs Morde sind in der Ukraine allerdings kein "Rekord": Ende der 1990er Jahre war in der Ukraine der 52-fache Mörder Anatoli Onoprijenko zum Tod verurteilt worden. Der frühere Seemann hatte aus Habgier gehandelt und dabei auch mehrere Familien ermordet. Er verbüßt eine lebenslange Haftstrafe. In der Ukraine, die seit 1995 Mitglied des Europarates ist, wurden Todesurteile in den vergangenen Jahren nicht mehr vollstreckt.

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