Es hängt von vielen Faktoren ab, ob du den heiß ersehnten Job bekommst oder nicht. Einer davon ist sicherlich dein fachliches Können. Was bisher aber nicht bekannt war: Besonders wichtig für Erfolg oder Misserfolg bei der Bewerbung sind die Gesichtszüge des Jobaspiranten.
Die Mannheimer Diplom-SozialwissenschaftlerinAnke von Rennenkampff hat in ihrer Doktorarbeit herausgefunden:Männlich markante Züge sind Trumpf, wenn es um die Karrieregeht. Kandidaten mit äußeren Merkmalen, die als typischmännlich gelten, haben deutlich bessere Chancen auf eineFührungsposition. Dabei kann es sich durchaus auch um Frauenhandeln! Schmollmund und offene lange Haare schaden dagegen derKarriere. "Dominanz, Durchsetzungsfähigkeit oder Aggressivitätgelten als typisch männliche Eigenschaften. Und diese Eigenschaftenbraucht man in klassischen Führungspositionen", sagte dieExpertin.
Verblüffende Erkenntnisse Bewerberinnen mit kantigem Kinn, breiten Schulternund hoher, etwas eckiger Stirn sind der Wissenschaftlerin zufolgeklar im Vorteil. Doch auch wer täglich ein rundes Gesichtmit Stupsnase und Kussmund in den Spiegel hält, muss sichvor dem Bewerbungstermin nicht auch noch einen solchen beim plastischenChirurgen eintragen. Make-up, Frisur und Outfit kehren das Männlichein der Frau heraus: Dunkle, hochgeschlossene Kleidung und glatte,zurückgekämmte Haare sind bereits die halbe Miete. Lippenstiftkaum, roten Nagellack gar nicht verwenden! Auch Ohrringe und anderenSchmuck besser zu Hause lassen.
Männlichkeit nicht immer Trumpf Gilt es, eine Stelle zu besetzen, wo eine kommunikative,zuhörende, vermittelnde Persönlichkeit gesucht wird,haben BewerberInnen mit weiblichen Zügen die besseren Karten.Schwierig wird es für Männer mit anmutig-weiblichemÄußeren, die Führerqualitäten an den Taglegen wollen. Sie können nur auf die Aura eines klassischgeschnittenen Business-Anzugs hoffen.
Kreuzverhör gegen lockeres Plaudern Schon im Bewerbungsgespräch zeigen sich dieAuswirkungen. Je weicher und weiblicher die Gesichtszügedes Bewerbers, desto härter waren die Fragen im Gespräch.Kantige Typen hatten es schlichtweg leichter und angenehmer.
Von Rennenkampff arbeitete drei Jahre an ihrerForschungsarbeit unter dem Titel "Aktivierung und Auswirkung geschlechtsstereotyperWahrnehmung von Führungskompetenz". Dabei führte siemehrere Studien durch. Unter anderem schlüpften 240 Studentenin die Rolle von Personalchefs in einem großen deutschenIndustrieunternehmen. Sie sollten die Leitung ihrer Marketingabteilungneu besetzen. Ihnen wurden Bewerbungsunterlagen von jeweils vierweiblichen oder vier männlichen Bewerbern mit ähnlichenLebensläufen und Hochschulabschlüssen übergeben.
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