Weiter abwärts

ATX schließt auf tiefstem Stand seit 2003

Österreich
21.11.2008 20:26
Schlechte Wirtschaftsdaten aus Übersee und allgemeine Rezessionsängste haben der Wiener Börse in der abgelaufenen Woche wieder einmal die Laune verdorben. Nach einem zweistelligen Verlust in der Vorwoche ist der heimische Leitindex ATX in den vergangenen fünf Handelstagen um weitere 15 Prozent abgestürzt und notierte am Freitag bei nur mehr 1.516,09 Punkten. Am Ende der Woche rutschte der ATX erstmals seit 2003 kurzzeitig unter die Marke von 1.500 Punkten. Zum Vergleich: Im Juli 2007 stieg er kurzzeitig auf über 5.000 Zähler.

Mit einem Tagesminus von 1,43 Prozent ist der Handel am Montag beinahe glimpflich zu Ende gegangen. Rezessionssorgen in Japan und Großbritannien belasteten zu Wochenbeginn auch alle internationalen Börsen. Am Dienstag ging die Talfahrt dann weiter, wieder zog das schwache Umfeld die Wiener Börse um 2,46 Prozentpunkte nach unten. Tags darauf legte der ATX bei seiner rasanten Fahrt nach unten noch einen Gang zu und verlor 5,26 Prozent. Er stürzte auf 1.646,62 Punkte ab und schloss damit auf einem neuen Jahrestief.

USA waren "schuld"
Diesmal waren die schwachen US-Konjunkturdaten und die negative Entwicklung an der New Yorker Wall Street schuld. Wegen des sinkenden Rohölpreises verlor die OMV 14,07 Prozent. Auch die Telekom Austria und Finanztitel mussten einiges abgeben. Der Wert der Post-Aktien änderte sich trotz des Post-Gipfels kaum (minus 0,09 Prozent). Bei dem Treffen wurde beschlossen, dass es 2009 zu keinen "betriebsbedingten Kündigungen" kommen wird.

"Schwarzer Donnerstag"
Am Donnerstag sackte der ATX gleich in der Früh um 3,9 Prozent ab und baute das Minus im Tagesverlauf dann weiter aus. Im Sog der überraschend schlechten Arbeitsmarktdaten erreichte der heimische Leitindex mit 1.562,47 Zählern wieder einmal ein Mehrjahrestief. Am meisten bluteten die Finanztitel, die Telekom Austria und die OMV. Wienerberger gab um 6,52 Prozent nach. Der Ziegelhersteller schließt in Großbritannien vorübergehend alle seine Ziegelwerke und setzt mehr als 400 Mitarbeiter frei.

Freitag bringt neues Mehrjahrestief
Voestalpine drosselt die Stahlproduktion wegen der Finanzkrise um 3 bis 5 Prozent. Die Halbjahresergebnisse lagen über den Erwartungen, an der Börse verlor der Konzern aber trotzdem 2,19 Prozent. Der Flughafen Wien, bwin und Schoeller-Bleckmann wurden nach Vorlage ihrer teils über den Erwartungen liegenden Zahlen überraschend ebenfalls abgestraft. Am letzten Handelstag drehte der ATX kurz ins Plus, rutschte dann aber kurzzeitig auf u 1.492,83 Punkte ab. Schlussendlich verlor er 2,97 Prozent.

Außer der Post, die mit einem Wochenplus von 4,65 Prozent aus dem Handel ging, schlossen alle ATX-Aktien im tiefroten Bereich, die meisten verloren zweistellig. Am härtesten traf es Raiffeisen International und OMV (beide minus 25 Prozent) sowie Strabag und Wienerberger (beide minus 22 Prozent). Knapp über der Nullgrenze (plus 0,71 Prozent) konnte sich der Flughafen Wien halten.

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