Tangenten-Neubau

ASFINAG prognostiziert keine Umleitungsrouten

Wien
25.11.2008 13:47
Schwere Zeiten stehen den Autofahrern bevor. In den kommenden Jahren sind vier Großbaustellen auf der Südosttangente geplant. Für große Aufregung sorgt dabei der vier Kilometer lange Abschnitt zwischen Inzersdorf und Hanssonkurve. Tiefe Risse und Schlaglöcher erfordern eine Abtragung und einen Neubau. "Es besteht kein akutes Sicherheitsrisiko", beruhigt indessen die ASFINAG, die auch für Planung, Finanzierung und Umsetzung zuständig zeichnet. Umleitungsrouten werde es keine geben, heißt es.

Stoßstange an Stoßstange wälzen sich die Kolonnen über die Tangente, in Spitzenzeiten werden 210.000 Fahrzeuge täglich gezählt. Das kann kein Belag lange aushalten. Jetzt ist die Hauptverkehrsader ein Fall für den Abrissbagger - ein Viertel der Strecke muss völlig neu errichtet werden.´

"Planung & Finanzierung ist Sache der ASFINAG"
Maximal ein Jahr hat die Expertenrunde der ASFINAG Zeit, ein umfangreiches Konzept für das Großprojekt zu erstellen. "Eines ist jedoch fix: Es wird keine Umleitungsrouten geben. Deshalb ist dieses Projekt auch eine so große Herausforderung", so Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla. 

Und mit der Planung ist man vorerst auf sich allein gestellt: "Das ist einzig und allein Sache der ASFINAG. Wenn das Konzept ausgearbeitet ist, wird es von uns geprüft und über die Bewilligung entschieden", heißt es aus dem Büro des Verkehrsstadtrats Rudolf Schicker. Fest steht bereits: Die Fahrspuren werden im Zuge des Neubaus um einen Pannenstreifen erweitert.

Startschuss im kommenden Jahr
Los geht das Baustellenchaos im kommenden Jahr mit der Belagssanierung zwischen Simmering und dem Knoten Prater. Auch die Rampen von der Donauuferautobahn auf die A23 müssen neu gemacht werden. Und dann starten auch noch die Arbeiten zwischen St. Marx und dem Prater.

Löwenanteil ab 2011
Der größte Brocken kommt dann ab dem Jahr 2011 auf die Autofahrer zu: Der Abschnitt zwischen Inzersdorf und der Hanssonkurve muss abgetragen und komplett erneuert werden. Die Dauer des riesigen Projekts: drei Jahre!

Die A 23 steht in dem vier Kilometer langen Teilstück auf Brückenpfeilern. Der Schwerverkehr hat dem Tragwerk derart zugesetzt, dass es nicht saniert werden kann. Eine akute Gefahr für Autofahrer bestehe jedoch nicht, so eine ASFINAG-Sprecherin. "Wir haben die Situation ständig im Auge."

"Es wird eine Umleitung geben müssen"
"Wir sind nicht überrascht, dass das jetzt auf uns zukommt. Es wird auf jeden Fall große Schwierigkeiten geben", so Mario Rohracher, Chef der ÖAMTC-Interessensvertretung. Dabei hätte man, laut dem Autofahrerclub, schon viel früher reagieren und die Situation entschärfen können. Rohracher ist sich sicher: "Es wird eine Umleitung geben müssen."

Noch kein Konzept gegen Verkehrsinfarkt
Ein Konzept liegt jedenfalls noch nicht auf dem Tisch. "Unsere Experten arbeiten daran", sagt ASFINAG-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla. Dennoch verspricht Schicker schon jetzt: "Eine Sperre der Tangente wird es nicht geben, darauf wird die Stadt achten." Der Abtrag der Straße soll scheibchenweise und halbseitig erfolgen.

Umstieg auf Öffis - eine echte Chance!
Verkehrsexperte und TU-Professor Hermann Knoflacher sieht in dieser Baustelle die große Chance, eine Änderung in der Verkehrsmittelwahl zu erzielen. Also: den Umstieg auf die Öffis!

Von Klaus Loibenegger und Doris Vettermann

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