Massive Verluste

ATX bricht auf 2.468,88 Punkte ein

Österreich
08.10.2008 10:43
Vor dem Hintergrund der internationalen Finanzkrise hat die Wiener Börse am Dienstag ihre Talfahrt ungebremst fortgesetzt und mit massiven Verlusten beendet. Während sich andere Börsen nach den Kurseinbrüchen am Montag teilweise stabilisieren konnten, verlor der Wiener Leitindex ATX am Dienstag weitere 4,50 Prozent auf 2.468,88 Punkte und fiel damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2004.

Nach der Talfahrt zum Wochenstart verbuchte der ATX damit erneut massive Rückgänge. Die Börsen können keinen Boden finden, hieß es. "So eine Entwicklung habe ich noch nicht erlebt", bemerkte ein Händler.

ATX verliert im Jahresverlauf 45 Prozent
Gemessen am Börsenwert haben sich damit in Wien heuer bereits mehr als 80 Milliarden Euro in Luft aufgelöst, die Marktkapitalisierung heimischer Unternehmen an der Wiener Börse hat sich im Jahresverlauf schon mehr als halbiert. Im Jahresverlauf hat der ATX bereits 45 Prozent an Wert verloren und schneidet damit merklich schlechter ab als zahlreiche westeuropäische Börsen. Zum Vergleich: Der deutsche DAX hat im Jahresvergleich knapp 34 Prozent verloren, der - wegen seiner Indexkonstruktion nur bedingt vergleichbare - New Yorker Dow Jones liegt knapp 26 Prozent im Minus.

Besonders Immobilienwerte betroffen
Erneut am Ende des Kurszettels standen die Immobilienwerte Immoeast und Immofinanz, nachdem die Titel bereits am Montag um jeweils 20 Prozent abgerutscht waren. Raiffeisen International verbilligten sich ungeachtet einer Bestätigung der Ergebnisprognose für 2008 um 6,30 Prozent, nachdem bereits zum Wochenbeginn ein Minus von mehr als 14 Prozent verbucht worden war. "Dass Raiffeisen die Ergebnisschätzung bekräftigte, interessiert offenbar keinen", zeigte sich ein Händler überrascht.

Nicht viel besser erging es OMV mit minus 5,63 Prozent auf 26,50 Euro. Vienna Insurance verloren um 7,98 Prozent auf 31,70 Euro an Wert. Die Analysten von Sal. Oppenheim haben ihr Kursziel für die Aktie vor dem Hintergrund der aktuellen Kapitalmarktturbulenzen von zuletzt 60,00 Euro auf 49,20 Euro gesenkt. Die Kaufempfehlung "buy" wurde hingegen bestätigt.

Kursabschläge quer durch alle Branchen
Die Kursabschläge gingen erneut quer durch alle Branchen. Zweistellige Verluste mussten auch Christ Water, Conwert, Palfinger, Warimpex, A-Tec, AUA, SkyEurope, CA Immo Anlagen und Flughafen Wien hinnehmen.

Ein Ende der Nervosität am Markt ist Experten zufolge vorerst nicht absehbar. "Ich kann niemanden beruhigen", sagte der Erste Bank-Chefanalyst Friedrich Mostböck am Dienstag. "Hände weg" von Aktien, lautet derzeit sein Rat. Erst müsse ein Boden gefunden werden. Von Neuengagements in Wertpapieren sollten Anleger die Finger lassen, bereits bestehende Positionen sollten aber gehalten werden. "Um in Panik zu verkaufen, dafür ist es bereits zu spät", so Mostböck.
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