Winzer protestieren

Weinbauern protestieren gegen MwSt-Senkung

Österreich
01.09.2008 18:44
Als eine "unausgegorene Idee, die auf dem Buckel anderer Leute ausgetragen wird", bezeichnete der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, Josef Pleil, am Montag auf einer Pressekonferenz die von der SPÖ angestrebte Halbierung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Zwar wolle er sich "bei Gott nicht in die Tagespolitik einmischen", eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel um 5 Prozent würde aber bedeuten, dass Wein um 8 Prozent teurer werden würde bzw. die Bauern die Steigerung aus ihrer eigenen Tasche zahlen müssten.

Hintergrund der Kritik der Winzer ist eine EU-Richtlinie, wonach es in Mitgliedsländern nur zwei reduzierte Mehrwertsteuersätze geben darf. In Österreich gibt es einerseits einen Steuersatz von 10 Prozent, der unter anderem für Lebensmittel, Mieten, Bücher, Kunstgegenstände oder Blumen gilt. Der zweite ermäßigte Satz bezieht sich auf den genannten "ab Hof verkauften Wein". Für diesen muss man 12 Prozent MwSt. berappen. Der allgemeine Mehrwertsteuersatz beträgt in Österreich 20 Prozent.

Senkung kostet Winzer 1.000 Euro pro Monat
Würden Lebensmittel nunmehr mit 5 Prozent besteuert werden, gebe es statt zwei einen dritten reduzierten Mehrwertsteuersatz. Laut Pleil müsste man dann einen begünstigten Steuersatz streichen - und das wäre jener für Wein. Die Folge davon wäre, dass Wein um 8 Prozent teurer werden würde, weil er dann mit 20 Prozent und nicht mehr mit 12 Prozent versteuert werden würde, hieß es.

Würden die Winzer diese 8 Prozent nicht an die Verbraucher weitergeben, müssten sie pro Monat im Schnitt 1.000 Euro mehr aus ihrer eigenen Kasse bezahlen, nannte Pleil als Beispiel. Ob die Steuersenkung nach dem Faymann-Molterer-Gespräch vorm Wochenende noch Thema ist, weiß man aber ohnehin nicht...

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