GP von Europa

Massa siegt bei Premiere in Valencia

Sport
25.08.2008 11:33
Der Brasilianer Felipe Massa hat am Sonntag die Formel-1-Premiere in Valencia für sich entschieden. Der aus der Pole Position gestartete Ferrari-Pilot fuhr im Grand Prix von Europa auf dem neuen Stadtkurs seinen vierten Saisonsieg ein. Massa verwies dabei WM-Leader Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes sowie Robert Kubica im BMW-Sauber auf die Plätze.

Ungetrübt war die Freude bei Ferrari aber nicht. Weltmeister Kimi Räikkönen blieb zwölf Runden vor Schluss mit einem Motorschaden liegen. Davor war der Finne im Kampf um Platz vier mit seinem Landsmann Heikki Kovalainen zu früh aus der Box gefahren. Der Tankstutzen steckte noch am Auto, ein Mechaniker wurde verletzt. Räikkönen fiel damit hinter Massa auf WM-Rang drei zurück. Bereits 13 Punkte beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf Hamilton.

Ein ähnlicher Motordefekt hatte Massa bereits in Ungarn in Führung liegend den Sieg gekostet. "Umso schöner ist es, dass wir nach dieser Katastrophe hier gewonnen haben", sagte Massa, der in seinem 100. Grand Prix den neunten Sieg einfuhr. Dazu drehte der Brasilianer im 36. Umlauf die schnellste Rennrunde auf dem neuen Stadtkurs. "Mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen. Das Auto lief einfach perfekt."

Schrecksekunde für Massa nach Boxenstopp
Seine einzige Schrecksekunde hatte Massa bei der Ausfahrt nach dem zweiten Boxenstopp zu überstehen, als er beinahe mit dem überrundeten Adrian Sutil kollidierte. Die Ferrari-Crew hatte den Deutschen offenbar übersehen, Massa reagierte aber perfekt und steckte zurück. "Die Mauer kam immer näher und näher. Da wollte ich kein Risiko eingehen", begründete Massa. Auch die Sportkommissäre hatten die Szene begutachtet, Ferrari musste 10.000 Euro Strafe zahlen.

Hamilton war vor dem ersten Stopp eine Runde länger als Massa auf der Strecke geblieben, kam aber knapp hinter dem Ferrari aus der Box. In weiterer Folge war der 23-jährige Engländer chancenlos, gab sich mit Platz zwei zufrieden. "Ich kann mich darüber nicht beschweren. Es sind gute Punkte, es war ein sehr solides Wochenende", meinte Hamilton, dem bei starker Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit leichte gesundheitliche Probleme zu schaffen machten.

Die befürchteten Unfälle waren auf dem 5,440 Kilometer langen Straßenkurs im Hafenviertel Valencias großteils ausgeblieben - und damit auch die Safety-Car-Phasen, mit denen einigen Teams spekuliert hatten. Kubica war lediglich von einem Plastikteil zurückgeworfen worden, das sich an seinem Auto verfangen hatte.

Vettel krönt perfektes Wochenende mit Platz 6
Ein sensationelles Wochenende krönte Sebastian Vettel mit Platz sechs und drei WM-Punkten für Toro Rosso. Der deutsche Jungstar hatte schon im ersten freien Training mit Bestzeit und im Qualifying mit Rang sechs aufgezeigt. "Dieses Wochenende haben wir alles richtig gemacht. Wir haben 100 Prozent aus uns herausgeholt", strahlte der 21-Jährige.

Kommende Saison fährt Vettel für Red Bull Racing. Das Einser-Team aus dem Hause Mateschitz fuhr in Valencia aber hinterher. Mark Webber 12., David Coulthard 17. - Red Bull verpasste damit bereits zum vierten Mal in Folge Punkte. "Schön langsam müssen sie sich überlegen, was sie in letzter Zeit falsch gemacht haben", sagte Niki Lauda. Der leistungsstärkere Ferrari-Motor dürfe Toro Rosso gegenüber dem Renault-Getriebe des Schwester-Teams bevorteilen.

Alonso-Aus bereits in der ersten Runde
Für die spanischen Fans hatte der Grand Prix mit einer Enttäuschung begonnen. Lokalmatador Fernando Alonso schied bereits in der ersten Runde nach einer unverschuldeten Kollision mit Kazuki Nakajima aus. Der Doppelweltmeister, der sich für die Heim-Premiere so viel vorgenommen hatte, hatte bereits im Qualifying nach einem kleinen Fehler mit Platz zwölf enttäuscht. Am Wochenende hatten sich zudem die Abgangsgerüchte von Renault verdichtet.

Das Ergebnis
1. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:35:32,339 Stunde
2. Lewis Hamilton (GBR) McLaren-Mercedes + 5,611 Sek.
3. Robert Kubica (POL) BMW-Sauber + 37,353
4. Heikki Kovalainen (FIN) McLaren-Mercedes + 39,703
5. Jarno Trulli (ITA) Toyota + 50,684
6. Sebastian Vettel (GER) Toro Rosso + 52,625
7. Timo Glock (GER) Toyota + 1:07,990 Min.
8. Nico Rosberg (GER) Williams-Toyota + 1:11,457
9. Nick Heidfeld (GER) BMW-Sauber + 1:22,177
10. Sebastien Bourdais (FRA) Toro Rosso + 1:29,794
11. Nelson Piquet jr. (BRA) Renault + 1:32,717
12. Mark Webber (AUS) Red Bull + 1 Runde
13. Jenson Button (GBR) Honda + 1 Runde
14. Giancarlo Fisichella (ITA) Force India + 1 Runde
15. Kazuki Nakajima (JPN) Williams-Toyota + 1 Runde
16. Rubens Barrichello (BRA) Honda + 1 Runde
17. David Coulthard (GBR) Red Bull + 1 Runde

Ausgeschieden: Fernando Alonso (ESP) Renault, Adrian Sutil (GER) Force India, Kimi Räikkönen (FIN) Ferrari

Schnellste Rennrunde: Felipe Massa (BRA) Ferrari in Runde 36 in 1:38,708 Minuten

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(Bild: KMM)



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