Eigene Rennserie?

Machtkampf zwischen Ecclestone und FIA eskaliert

Sport
07.06.2008 17:41
Der Machtkampf zwischen der Formel 1 und dem Automobil-Weltverband FIA droht nach der Bestätigung von Max Mosley als FIA-Präsident nun zu eskalieren. In einer Sitzung mit den zehn Teamchefs am Freitagabend in Montreal hat Formel-1-Chef Bernie Ecclestone die Loslösung der Formel 1 von der FIA ins Gespräch gebracht. Der 77-jährige Brite sieht die "Königsklasse" durch die Videosex-Affäre von Mosley beschädigt und hatte wiederholt seinen einstigen Freund und Geschäftspartner zum Rücktritt aufgefordert.

Derzeit ist die Aufgabenteilung in der Formel 1 klar: Die FIA agiert als Regelbehörde, Ecclestone und seine Partner-Gesellschaft CVC besitzen die Vermarktungsrechte. Der Vertrag zwischen der FIA und den kommerziellen Rechteinhabern läuft seit 2001 und gilt bis 2101. Doch seit geraumer Zeit versucht CVC, sich ein Vetorecht bei den Regeln zu sichern. Dagegen wehrt sich Mosley, der am Dienstag in Paris mit einer klaren Mehrheit von den FIA-Mitgliedern in seinem Amt bei einer Vertrauensabstimmung in Paris bestätigt worden war.

Die Idee einer eigenen Rennklasse ist nicht neu. Vor wenigen Jahren hatten die in der Formel 1 engagierten Hersteller im Streit mit Ecclestone um die Verteilung von Geldern aus der Vermarktung mit einer Gegenserie gedroht. Damals standen Mosley und Ecclestone auf derselben Seite. Neu ist nun, dass ausgerechnet Ecclestone eine Abspaltung erwägt. Seine Position ist durchaus stark: Er besitzt die Verträge mit den Streckenbetreibern und den Fernsehsendern. Doch benötigt auch er die Unterstützung der Teams.

Gespaltene Meinungen bei den Teams
Unter den Rennställen, die an diesem Sonntag in Montreal zum Großen Preis von Kanada antreten, soll die Meinung über eine Piratenserie allerdings gespalten sein. Vor allem Ferrari fühlt sich Mosley verbunden. In einer offiziellen Mitteilung unter der Woche hatte Präsident Luca di Montezemolo gesagt, er sei "glücklich" über die Wiederwahl Mosleys.

Die Rennställe sind derzeit vor allem an einem neuen Concorde Agreement interessiert. Das bisherige Formel-1-Grundgesetz, in dem die Zusammenarbeit zwischen den Teams, der FIA und den Rechteinhabern geregelt ist, lief im vergangenen Jahr aus. Momentan herrscht nur Einigkeit über die Verteilung der Gelder. Die Teams wünschen sich vor allem mehr Einfluss auf das technische Reglement. Allerdings müsste auch die FIA einer Vereinbarung zustimmen. Dafür stellt Mosley wiederum Bedingungen.
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(Bild: KMM)



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