An den zwei Tagen zuvor hatte Contador auf schwierigen Bergetappen die attackierenden Ricco und Danilo di Luca, den Vorjahrssieger (schwarzer Tag am Samstag nach Freitag-Rang 2), knapp auf Distanz gehalten. In der Prüfung gegen die Uhr spielte der Schützling des früheren Armstrong-Teamchefs Johan Bruyneel seine Stärke aus und baute den Vorsprung von nur vier Sekunden auf Ricco deutlich aus.
Contador triumphierte im Giro trotz eines bei einem Sturz auf der achten Etappe erlittenen Bruchs des Speichenkopfes im linken Ellbogen. "Albertos Sieg ist das beste, was dem Team passieren konnte", freute sich sein Teamkollege Levi Leipheimer (USA), der sich in Italien ebenso wie Andreas Klöden (Aufgabe am Samstag wegen Verkühlung) noch nicht in Topform befand. Zumindest einer dieser zwei starken Contador-Kollegen soll bei der Österreich-Rundfahrt ab 6. Juli antreten.
Contador hatte die Nachricht der Startzusage im Urlaub am Strand erhalten, und er überraschte so wie im Vorjahr in Frankreich. "Es ist ein kaum zu beschreibendes Gefühl, wenn ich die Leute am Straßenrand meinen Namen schreien höre. Der Giro ist eine große Rundfahrt und sicher mit den höheren Schwierigkeitsgraden als die diesjährige Tour", sagte Contador.
In den italienischen Alpen fuhr er nicht so dominierend wie ein Jahr zuvor in Frankreich gemeinsam mit dem Dänen Michael Rasmussen, steigerte sich aber im Verlauf, eroberte das Rosa Trikot auf der Marmolada (15. Etappe) und feierte auch ohne Etappenerfolg den Gesamtsieg. Nächste Ziele Contadors, der den zweiten spanischen Giro-Sieg nach Miguel Indurain 1993 einfuhr, sind Olympia in Peking und die Vuelta im September. Im Juli, wenn die Österreich-Tour rollt, hat er nach jüngsten Aussagen aus seinem Team rennfrei.
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