Ligety zog mit der vierten Kugel nach 2008, 2010 und 2011 mit dem Italiener Alberto Tomba und dem Schweizer Michael von Grünigen gleich – mehr Kugeln gewonnen hat mit sieben nur der Schwede Ingemar Stenmark. Mit dem 15. Riesentorlauf-Sieg seiner Karriere ist Ligety nun übrigens alleiniger Dritter hinter Stenmark (46) und Michael von Grünigen (23).
Probleme durch softe Verhältnisse und langen Kurs
Die Bedingungen auf dem Hang des "Podkoren" waren am Samstag äußerst schwierig. Die vor zwei Wochen von oben bis unten vereiste Piste hatte unter dem Warmwetter und Regen der vergangenen Tage stark gelitten. Die Organisatoren versuchten zwar dem aufgeweichten Schnee mit Salz wieder Konsistenz zu geben, die soften Verhältnisse und der lange Kurs verlangten den Rennläufern schon im ersten Durchgang alles ab. Nicht nur Hirscher rätselte im Ziel nach dem Rückstand von sechs Zehntel auf den in Führung liegenden Ligety: "Ich hatte eigentlich guten Grip und bin gut gefahren", meinte der Salzburger. Ausgeflaggt hatte ÖSV-Slalom-Coach Michael Pircher, das Resultat war ein extrem runder Kurs.
Ligety: "Hier zu gewinnen ist ein supercooles Gefühl"
"Es war ein großartiger Tag. Hier wieder zu gewinnen ist ein supercooles Gefühl, ich bin richtig stolz darauf. Ich hatte eine gewaltige Saison, aber Hirscher war immer knapp dabei. Ich bin froh, dass es mit der Kugel heute schon geklappt hat, da ist eine große Last von meinen Schultern gefallen", sagte der 28-jährige Ligety. "Mehr als Vollgas geht nicht. Du musst einfach riskieren und das ist mir sehr gut gelungen. Ich bin ein paar Mal fast draußen gewesen, aber das wurde belohnt. Nur so kann ich um den Podestplatz mitfahren", so Hirscher, der in der RTL-Wertung ein Rennen vor Ende 125 Punkte hinter Liegty liegt, womit die Entscheidung gefallen ist.
Svindal: "Noch ist es nicht vorbei"
Im Kampf um die große Kristallkugel häufte Hirscher 80 Punkte auf sein Konto und damit 40 mehr als Svindal. "Im Slalom muss ich angreifen, die 'big points' sind wichtig", hat sich der 24-Jährige für Sonntag vorgenommen. "Immer wenn Marcel vor mir ist, wird es schwieriger. Marcel ist der Favorit. Ich hatte eine sehr gute Saison, aber trotzdem bin ich nur Zweiter. Marcel ist unglaublich stabil und schnell dazu. Noch ist es nicht vorbei. Ich hoffe, ich kann ihn beim Finale noch ärgern", sagte Svindal. Wie viele hatte auch er keine Freude mit dem ersten Lauf. "Der war sicher nicht so gesetzt, dass ich schnell bin", meinte er und schmunzelte. Die Österreicher hatten diese Kurssetzung am Freitag noch auf der Reiteralm trainiert.
Raich und Schörghofer mit Setzung nicht sehr glücklich
"Es war extrem rund, ich habe es nicht so gut gefunden. Du kannst das jahrelang trainieren, wenn es dir nicht liegt, bekommst du das nicht hin", so Benjamin Raich, der als Siebenter sein bestes Saisonergebnis erzielte. "Von ganz vorne bin ich noch ein Stückerl weg." Der am Ende achtplatzierte Philipp Schörghofer war zur Halbzeit nur an der 22. Stelle gelegen, Laufbestzeit im zweiten Durchgang war daher Balsam. "Nach Totalschaden im ersten war das noch Schadensbegrenzung. Da wollte man mit der Kurssetzung im ersten was Besonderes probieren. Das hat aber niemandem was gebracht, weil der Beste wieder vorne war und der Abfahrer nicht weit weg."
Ligety ließ sich jedenfalls nicht aus der Ruhe bringen. Und vor allem auch Svindal nicht, gegen den die Setzung im Hinblick auf die Entscheidung im Gesamtweltcup eigentlich gezielt hätte. "Wir haben angenommen, das wird eine größere Herausforderung für ihn sein. Aber das war ein falscher Gedanke", wusste auch Hirscher. Neunter wurde mit Christoph Nösig ein weiterer Österreicher.
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Lauf 1 | Lauf 2 | Gesamt |
1 | LIGETY Ted | USA | 1:22.16 | 1:13.27 | 2:35.43 |
2 | HIRSCHER Marcel | AUT | 1:22.76 | 1:13.12 | 2:35.88 |
3 | PINTURAULT Alexis | FRA | 1:22.36 | 1:13.84 | 2:36.20 |
4 | NEUREUTHER Felix | GER | 1:22.38 | 1:13.86 | 2:36.24 |
5 | FANARA Thomas | FRA | 1:23.82 | 1:12.83 | 2:36.65 |
6 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:23.15 | 1:13.58 | 2:36.73 |
7 | RAICH Benjamin | AUT | 1:23.49 | 1:13.71 | 2:37.20 |
8 | SCHÖRGHOFER Philipp | AUT | 1:24.93 | 1:12.49 | 2:37.42 |
9 | NÖSIG Christoph | AUT | 1:24.36 | 1:13.15 | 2:37.51 |
10 | DEFAGO Didier | SUI | 1:25.03 | 1:12.50 | 2:37.53 |
11 | BLARDONE Massimiliano | ITA | 1:23.99 | 1:13.58 | 2:37.57 |
12 | REICHELT Hannes | AUT | 1:23.71 | 1:13.89 | 2:37.60 |
13 | SIMONCELLI Davide | ITA | 1:25.16 | 1:12.58 | 2:37.74 |
14 | MÖLGG Manfred | ITA | 1:23.75 | 1:14.00 | 2:37.75 |
15 | KOSTELIC Ivica | CRO | 1:24.57 | 1:13.20 | 2:37.77 |
16 | SANDELL Marcus | FIN | 1:24.31 | 1:13.52 | 2:37.83 |
17 | MUFFAT JEANDET Victor | FRA | 1:24.32 | 1:13.57 | 2:37.89 |
18 | KRISTOFFERSEN Henrik | NOR | 1:24.71 | 1:13.21 | 2:37.92 |
19 | MISSILLIER Steve | FRA | 1:24.21 | 1:13.92 | 2:38.13 |
20 | RICHARD Cyprien | FRA | 1:24.84 | 1:13.55 | 2:38.39 |
21 | NANI Roberto | ITA | 1:25.22 | 1:13.26 | 2:38.48 |
22 | MATHIS Marcel | AUT | 1:24.61 | 1:14.03 | 2:38.64 |
23 | DE TESSIERES Gauthier | FRA | 1:25.65 | 1:13.00 | 2:38.65 |
24 | FAIVRE Mathieu | FRA | 1:24.66 | 1:14.00 | 2:38.66 |
25 | MYHRER Andre | SWE | 1:24.62 | 1:14.14 | 2:38.76 |
26 | MAYTAKOV Sergei | RUS | 1:25.70 | 1:13.14 | 2:38.84 |
27 | HAUGEN Leif Kristian | NOR | 1:25.72 | 1:13.15 | 2:38.87 |
28 | ZURBRIGGEN Elia | SUI | 1:25.52 | 1:14.46 | 2:39.98 |
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