Laserwaffen an Bord

US-Luftwaffe lässt sich neuen Superbomber bauen

Ausland
28.10.2015 09:01
Der US-Rüstungskonzern Northrop Grumman hat einen milliardenschweren Auftrag für den Bau eines neuen Langstreckenbombers erhalten, wie das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mitteilte. Die bis zu 100 neuen B-3-Bomber sollen die Flotte der legendären aber veralteten B-52 ablösen, die bereits seit Jahrzehnten rund um die Welt im Einsatz sind, sowie die B-1- und B-2-Bomber (siehe Video oben).

Laut dem Ministerium soll jedes Flugzeug rund 564 Millionen Dollar (umgerechnet 512 Millionen Euro) kosten. Der Gesamtauftrag könnte ein Volumen von 55 bis zu 80 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 50 bis 70,5 Mrd. Euro) erreichen und wird Experten zufolge die US-Rüstungsindustrie bis ins Mark prägen. Verteidigungsminister Ashton Carter sprach bei der Bekanntgabe des Zuschlags an Northrop Grumman von einem "Meilenstein in der US-Rüstung".

Das neue B-3-Flugzeug - es soll sich dabei um mit Laserwaffen ausgestatteten Tarnkappenbomber handeln - werde die veralteten B-52-, B-1- und B-2-Langstreckenbomber der US-Luftwaffe ersetzen, heißt es. Immerhin beträgt das Durchschnittsalter der B-52, die bereits im Vietnamkrieg sowie im ersten Golfkrieg im Einsatz waren, schon stolze 51 Jahre. Die B-1, die erstmals in den 1980er-Jahren zum Einsatz kamen, sind im Schnitt 29 Jahre alt und auch die jüngsten Modelle des B-2 haben schon gut zwei Jahrzehnte auf dem Buckel.

B-3-Bomber soll ab 2025 in Dienst gehen
Die neuen Flugzeuge, die den Angaben zufolge auf langen Strecken große Mengen Bomben und Raketen transportieren können, sollen ab etwa 2025 in Dienst gehen. Um den Auftrag hatte sich auch ein Konsortium aus Boeing und Lockheed Martin beworben, das mit einem gemeinsamen Gebot gegen Northrop Grumman angetreten war. Ursprünglich war die Entscheidung des Verteidigungsministeriums erst im kommenden Frühling erwartet worden.

Neue Technologien machen Bomber teuer
William LaPlante - er ist für entsprechende Anschaffungen bei der US-Luftwaffe zuständig - zufolge werden dabei neue Technologien verwendet, die bisher nur in geheimen Projekten zum Einsatz gekommen seien. Für den neuen Bomber ist das Rapid Capabilities Office (es betreibt auch das geheimnisvolle "X-37B"-Programm), das sich um geheime Anschaffungen der Air Force kümmert, zuständig.

Die erwähnten geheimen Technologie, die im B-3 verbaut werden sollen, machen laut Experten eine genaue Kalkulation unmöglich. Sie führen an, dass beim Vorgängermodell B-2 ursprünglich eigentlich 132 Exemplare gebaut werden sollten, letztlich aber nur 21 angeschafft wurden - was die Kosten pro Bomber rein rechnerisch auf über zwei Milliarden Dollar explodieren ließ.

Flugzeug erinnert an Nazi-Nurflügelbomber
Ein Leser hat uns darauf hingewiesen, dass der neue US-Bomber frappant an ein Konzept der Gebrüder Horten erinnert, die 1945 für das deutsche Reichsluftfahrtministerium einen Nurflügelbomber namens H XVIII mit 4000 Kilometer Reichweite entworfen haben. Der Flieger kam aber über das Planungsstadium nie hinaus.

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