Nach London-Attacke

Belgien: Polizei verhindert nächste Terrorfahrt

Ausland
23.03.2017 16:17

Nur einen Tag nach dem tödlichen Anschlag mit einem Geländewagen auf der Londoner Westminster Bridge hat die Polizei am Donnerstag im belgischen Antwerpen einen Mann festgenommen, der mit einem Auto in eine Menschenmenge rasen wollte. Es seien mehrere Fußgänger in Gefahr gewesen. Der Festgenommene, ersten Ermittlungen zufolge ein 39-jähriger französischer Staatsbürger nordafrikanischer Herkunft namens Mohamed R., soll der Polizei wegen illegalen Waffenbesitzes bekannt sein, hieß es.

Laut Angaben eines Polizeisprechers raste der Mann am Donnerstagvormittag mit hoher Geschwindigkeit durch die Haupteinkaufsstraße von Antwerpen, die bekannte Meir-Straße.

Menschen hätten zur Seite springen müssen, hieß es. Antwerpens Polizeichef Serge Muyters sagte, der Mann, der eine Tarnuniform trug, sei nach einer Verfolgungsjagd im Stadtzentrum gefasst worden. Laut Angaben der Staatsanwaltschaft konnte das Auto nach einer kurzen Flucht von einer schnellen Eingreiftruppe der Antwerpener Polizei gestoppt werden. Zuvor war dies Soldaten nicht gelungen.

Den Behörden zufolge ist der festgenommene Mohamed R. französischer Staatsbürger nordafrikanischer Herkunft. Im Kofferraum des Fahrzeuges von Mohamed R. fanden Ermittler Stichwaffen sowie ein Gewehr. Zudem wurde ein Kanister mit einer noch unbekannten Flüssigkeit entdeckt.

Wie auf Twitter veröffentlichte Fotos und Videoaufnahmen zeigen, war auch der Kampfmittelräumdienst im Einsatz.

Der Festgenommene soll der Polizei laut Medienberichten wegen illegalen Waffenbesitzes bekannt gewesen sein. Ob er am Donnerstag in Antwerpen gezielt Menschen totfahren wollte, ist noch unklar. Der belgische Ministerpräsident Charles Michel bedankte sich auf Twitter bei den Sicherheitskräften.

Belgien hatte erst am Mittwoch mit Gedenkfeiern an die Terroranschläge vor einem Jahr erinnert. Damals hatten Selbstmordattentäter bei Anschlägen am Brüsseler Flughafen sowie in einer Metrostation in der Innenstadt 32 Menschen mit in den Tod gerissen. Im Land gilt derzeit die zweithöchste Terror-Alarmstufe. Das bedeutet, dass die Behörden die terroristische Bedrohung als "ernst, möglich und wahrscheinlich" einschätzen.

Polizei gab Namen von London-Attentäter bekannt
Erst am Vortag hatte in London ein Mann mit einem Auto einen tödlichen Anschlag in unmittelbarer Nähe des britischen Parlaments verübt. Bei dem Attentäter, der drei Menschen ermordete und Dutzende verletzte, handelt es sich um einen 52-jährigen Mann namens Khalid Masood aus Mittelengland, wie Scotland Yard am Donnerstagnachmittag mitteilte. Er sei der Polizei bereits aufgrund von Gewaltdelikten und unerlaubtem Waffenbesitz bekannt gewesen. Eine Verurteilung wegen terroristischer Aktivitäten habe es nicht gegeben.

Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte den Terroranschlag von London mittlerweile für sich. Ein "Soldat des IS" habe die Operation ausgeführt, meldete das IS-Sprachrohr AMAQ am Donnerstag unter Berufung auf nicht näher genannte Sicherheitskreise.

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