Rasch geschnappt

Täter bedrohen Trafikant mit Zange und Pistole

Salzburg
01.09.2009 12:12
Bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren ist am Montag die Trafik in der Beethovenstraße im Salzburger Nonntal überfallen worden. Zwei Rumänen hatten mit einer Rohrzange und einer Pistole bewaffnet Geld gefordert. Sie entkamen vorerst, doch nach nur 25 Minuten Fahndung konnten sie in Grödig gestoppt werden. Bei ihrer Einvernahme haben die beiden einen ähnlichen Trafiküberfall einen Tag zuvor in Villach gestanden.

Für Trafikant Günther Ebner (Bild) war es bis 10.54 Uhr ein ganz normaler Arbeitstag. Er plauderte mit den Stammkunden, freute sich über das schöne Wetter und sah ab und zu nach draußen, was sich auf der Straße tut. "Plötzlich hatte ich dann ein ganz unangenehmes Bauchgefühl. Zwei Männer tauchten an der Tür auf. Und im nächsten Moment wusste ich, die werden mich jetzt überfallen", schildert Ebner der "Krone". Die zwei Täter hatten ihre Mützen tief ins Gesicht gezogen, sie trugen Sonnenbrillen und aufgemalte Bärte.

"Ich dachte, er erschlägt mich"
"Der eine richtete sofort eine Pistole auf mich. Der andere hatte eine Rohrzange in der Hand. Die hielt er über meinen Kopf. Ich dachte, er erschlägt mich. Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen. Ich wollte nicht, dass er glaubt, ich könnte ihn später identifizieren", erinnert sich Ebner an die bangen Minuten zurück. Die Männer herrschten ihn in gebrochenem Deutsch an: "Geld her!" "Ich habe die Kassenlade auf die Theke gestellt. Als ich ihnen das Bargeld herausgeben wollte, rissen sie es mir sofort aus der Hand", erzählt Ebner. Die Münzen ließen die Männer liegen.

"Wegen 1.500 Euro riskiere ich mein Leben nicht"
"Sie waren schon fast draußen, als sich der mit der Pistole noch einmal umdrehte und plötzlich ,Mobiltelefon’ schrie. Ich hatte erst am Tag zuvor ein neues Handy gekauft. Mein altes lag noch im Verkaufsraum. Das gab ich ihm", seufzt Ebner. "Als sie raus sind, haben sie mich noch auf Englisch gewarnt, ich soll keine Polizei rufen." Ebner sah sie davonlaufen, verfolgte sie aber nicht. "Die waren ja bewaffnet. Wegen 1.500 Euro riskiere ich mein Leben nicht."

In Grödig-Eichet geschnappt
Der Trafikant drückte den Alarmknopf. Binnen weniger Minuten trafen die ersten Polizeiautos ein. Und schon 25 Minuten später die Erfolgsmeldung: Die Räuber wurden gefasst! Eine Streife aus Anif hatte beim Gasthaus Pflegerbrücke in Grödig-Eichet ein verdächtiges Fahrzeug, einen älteren BMW mit slowenischem Kennzeichen, gesehen. Als die Beamten den Lenker anhalten wollten, gab dieser Gas. Die Flucht endete in der Berchtesgadener Straße. Bei der Durchsuchung des Wagens war schnell klar, um wen es sich hier handelte.

Spielzeugwaffe lag im Fluchtwagen
Die Rohrzange, die Beute und das Handy von Günther Ebner lagen im Pkw. Außerdem fanden die Polizisten eine Plastik-Pistole, die einer echten täuschend ähnlich sieht. Die 23 und 24 Jahre alten Rumänen wurden festgenommen. "Es war schon der zweite Überfall in den vergangenen drei Jahren. Damals bedrohte ein junger Mann meine Angestellte mit einem Messer", erzählt Günther Ebner. Die Frau hätte sofort wieder gearbeitet. Doch am zweiten Tage sei sie zusammengebrochen.

Trafikant bereits in Spanien ausgeraubt
"Ich glaube aber, dass ich das besser wegstecke. Ich bin auch schon im Urlaub in Spanien ausgeraubt worden. Damals hat man mir K.o.-Tropfen in eine Drink gemischt. Die Polizei fand mich am nächsten Morgen bewusstlos in einer Seitenstraße liegend. Mein Geld war weg." Der Trafikant, der bereits eine Alarmanlage hat, wird jetzt in punkto Sicherheit noch mehr aufrüsten.

von Manuela Kappes (Kronen Zeitung) und krone.at

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