Super-G in Kitz

Oldboy Didier Cuche schnappt “Walchi” den Heimsieg weg

Salzburg
22.01.2010 15:12
"Teufelskerl" Didier Cuche hat beim Super-G in Kitzbühel einen Schweizer Doppelsieg verhindert. Der Schweizer stürzte mit einer Traumfahrt im unteren Teil den führenden Michael Walchhofer noch vom obersten Siegertreppchen. Hinter Walchhofer raste Überraschungsmann Georg Streitberger auf den dritten Rang, der Osttiroler Mario Scheiber belegte ex aequo mit seinem Teamkollegen Hannes Reichelt Rang acht.

Die beiden Top-Favoriten Carlo Janka und Bode Miller landeten nur im geschlagenen Feld. Auch Benjamin Raich (vermied mit Akrobatik sogar einen bösen Sturz im Zielschuss) verpatzte seine Fahrt über die Streif völlig und wurde 27.

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Der 35-jährige Cuche, auf der Streif schon 1998 (Sprint) und 2008 Abfahrtssieger, schaffte übrigens den ersten Schweizer Super-G-Sieg in Kitz. Der Routinier spielte vor allem in der "interessant" gesetzten Traverse seine ganze Erfahrung aus.

Zittern musste der sympathische Haudegen aber dennoch lange. Denn einerseits wurde die Sicht immer besser, und andererseits lag der mit Nummer 32 fahrende Österreicher Hans Grugger beim Hausberg noch ein Zehntel vor Cuche, ehe ein ganz grober "Steher" den Salzburger auf Platz 20 zurückwarf.

ÖSV-Speed-Truppe schlägt zurück
Das, die zwei ÖSV-Podestplätze sowie Mario Scheiber ("Ich bin erst ab dem Lärchenschuss richtig ins Fahren gekommen") und Hannes Reichelt ("Es geht aufwärts") ex aequo auf Platz acht ergaben aber doch eine starke Bilanz der ÖSV-Speed-Fraktion.

Und sie machte vor den Augen des fünffachen Kitz-SG-Siegers Hermann Maier sowie Stephan Eberharter und Fritz Strobl am Hausberg sowie Bernie Ecclestone, Eddie Jordan und Franz Klammer im Ziel Mut für die Samstag-Abfahrt, in der Walchhofer und Co. - wohl in erster Linie gegen Cuche - um den ersten Saisonsieg kämpfen.

Walchhofer "sehr, aber nicht restlos zufrieden"
Walchhofer, im Dezember Super-G-Triumphator in Val d'Isere, behielt mit Platz zwei sein rotes Trikot. "Ich bin sehr, aber nicht restlos zufrieden. Mein Mittelteil war spitzenmäßig, vielleicht habe ich aber in der Traverse zu viel nachgegeben", wusste auch der Salzburger, dass in der steilen Querfahrt vor dem Zielhang die Entscheidung gefallen war. "Das hat es wohl ausgemacht. Aber wir brauchen eh noch eine Steigerung für die Abfahrt", gab sich Walchhofer kampfeslustig.

Cuche: "Genieße es jetzt umso mehr"
Cuche freute sich enorm über seinen zwölften Weltcupsieg, den vierten im Super-G. Als erster Schweizer gewann er in Kitz einen Super-G und stellte auf 7:5-Saisonsiege für die Eidgenossen. "Ich wusste ja, dass der Grugger noch kommt, und er war im Training in der Traverse sehr schnell!"

Zum Glück für ihn habe Grugger aber noch diesen Fehler gemacht, zeigte sich der Schweizer, der ab dem Hausberg fast drei Zehntel schneller war als Walchhofer, dankbar. "Es hat lange gedauert mit dem Sieg im Super-G hier, dafür genieße ich es jetzt umso mehr", sagte der Oldboy und erklärte: "Ich hatte auch Glück, dass mein Ski in der Traverse beim Umlegen gleich gegriffen hat. Hier zu gewinnen macht Spaß, weil das der schwerste Berg der Welt ist."

Streitberger selbst überrascht
Gute Karten auf das Olympia-Ticket hat nun plötzlich auch Streitberger. Fast zwei Jahre nach seinem Sieg im tragischen Kvitfjell-Rennen raste der Salzburger überraschend auf Platz drei und damit erstmals seit fast zwei Jahren wieder auf das Podest. "Ich habe bei der Abstimmung etwas gefunden und spüre schon länger, dass es bergauf geht. Mit diesem dritten Platz hätte ich aber nie gerechnet", betonte Streitberger.

Grugger verpasst Sensation
Grugger war bewusst, dass er am Freitag die erste große Sensation seit seinem Comeback verpasst hatte. "Ich musste volles Risiko gehen, war zu spitz und dann hat es mich ausgedreht", ärgerte er sich, dass er noch vor seiner stärksten Passage allen Vorsprung wieder verloren hatte.

"Es war wie ein Steher im Slalom, das geht sich bei so einem knappen Rennen nicht mehr aus", seufzte der so lange verletzt gewesene Grugger und tröstete sich. "Ich war oben schnell, ich muss es nur noch ins Ziel bringen." Vielleicht schon am Samstag? Grugger: "Warum nicht, ich war im Abfahrtstraining unten schon sehr schnell!" ÖSV-Alpinchef Hans Pum orakelte: "Gestern hatte er oben einen Fehler, heute unten. Am Samstag macht er keinen mehr."

Das Ergebnis

Rang

Name

Nation

Zeit

 1

CUCHE Didier 

SUI 

 1:17.94

 2

WALCHHOFER Michael 

AUT 

 1:18.22

 3

STREITBERGER Georg 

AUT 

 1:18.23

 4

JERMAN Andrej 

SLO 

 1:18.30

 5

GUAY Erik 

CAN 

 1:18.33

 6

GRÜNENFELDER Tobias 

SUI 

 1:18.46

 6

SVINDAL Aksel Lund 

NOR 

 1:18.46

 8

REICHELT Hannes 

AUT 

 1:18.55

 8

SCHEIBER Mario 

AUT 

 1:18.55

 10

THEAUX Adrien 

FRA 

 1:18.59

 11

WEIBRECHT Andrew 

USA 

 1:18.64

 11

SULLIVAN Marco 

USA 

 1:18.64

 13

DEFAGO Didier 

SUI 

 1:18.68

 14

BÜCHEL Marco 

LIE 

 1:18.69

 15

KOSTELIC Ivica 

CRO 

 1:18.71

 16

MILLER Bode 

USA 

 1:18.75

 17

KRÖLL Klaus 

AUT 

 1:18.93

 18

JANKA Carlo 

SUI 

 1:18.96

 19

GRUGGER Hans 

AUT 

 1:18.98

 20

KÜNG Patrick 

SUI 

 1:19.01

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