Sperre aufgehoben

Neutor ist repariert, nun droht Streit um die Portalsanierung

Salzburg
14.12.2009 09:28
Die nächtliche Sperre des Salzburger Neutors gehört der Vergangenheit an. Die Sanierungsarbeiten sind soweit fortgeschritten, dass der Verkehr wieder rund um die Uhr rollen kann. Nun spießt es sich allerdings bei der Reparatur der beiden Portale: Die Stadt hat für die dringend notwendigen Arbeiten viel zu wenig Geld budgetiert.

Dreieinhalb Monate dauerte die nächtliche Sperre des Neutors: Autoabgase, Verkehr und Wassereinbrüche hatten dem 1767 erbauten Mönchsberg-Durchbruch so zugesetzt, dass immer wieder Gesteinsbrocken auf die Fahrbahn fielen.

Jetzt gibt es Wirbel um ein Gutachten, das klar sagt: Eigentlich müsste die Durchfahrt wegen Gefahr im Verzug weiter gesperrt werden. Denn Teile der beiden Portale sind so verwittert, dass sie dringend saniert werden müssen.

Einmalige Kunstwerke
Auf 800.000 Euro werden die Kosten dafür geschätzt, die Stadt hat jedoch nur 250.00 Euro budgetiert. Denkmalschutz-Chef Dr. Ronald Gobiet: "Die Neutor-Portale sind einmalige, aus dem Felsen gemeißelte Kunstwerke. Ein Weltkulturerbe von einem Typus, wie man es in ähnlicher Art und Weise nur in der jordanischen Stadt Petra, den Felsenkirchen in Äthiopien und bei den mittlerweile gesprengten Buddha-Statuen in Afghanistan findet."

Der Appell von Salzburgs oberstem Denkmalschützer an die Stadtpolitiker: "Man kann nicht immer nur Einnahmen aus dem Tourismus abschöpfen, man muss auch etwas investieren, um die einzigartigen Schönheiten der Stadt zu erhalten."

Entscheidung fällt am 21. Dezember
Bereits Mitte September hatte die Salzburger Berufsfeuerwehr in einer Nacht- und Nebelaktion die beiden Neutor-Portale absichern müssen. Maschendrahtzaun verhindert seither, dass Portal-Teile auf die Fahrbahn fallen. Am 21.Dezember will die Stadt die weitere Vorgangsweise festlegen, der Denkmalschutz will bei den Portalen mitzahlen. Baustadträtin Claudia Schmidt: "Wir erheben gerade den Zustand aller Denkmäler und Brunnen. So können wir den zukünftigen Sanierungsbedarf besser abschätzen."

von Wolfgang Weber (Kronen Zeitung) und krone.at

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