380-kV-Streit

Minister stellt sich den Kabel-Vorkämpfern

Salzburg
05.06.2009 20:27
Premiere im jahrelangen 380-kV-Ping-Pong zwischen den Vorkämpfern fürs Erdkabel, dem Land und dem Ministerium. Ressortchef Reinhold Mitterlehner stellt sich den Initiativen – so viel Strom-Profil zeigte bisher keiner seiner Amtsvorgänger. Und die sieben Flachgauer Bürgermeister wollen ihrerseits einen Kabel-Gipfel.

Das gab es bislang noch nicht: Der zuständige Minister griff zum Telefon und ließ es bei Doris Bernhofer, der unermüdlichen Kabel-Vorkämpferin aus Eugendorf, läuten. Die umweltbewusste Flachgauerin zur "Krone": "Minister Mitterlehner hat sich bereit erklärt, sich selber in einem Lokalaugenschein mit einer Rundfahrt zu den sensibelsten Punkten einen Eindruck zu verschaffen. Das passiert am 23. Juni nachmittags - am Abend haben wir dann noch eine Informationsveranstaltung im Saal des Obertrumer Braugasthofs."

Kultivierter Informationsabend für den Minister
Bernhofer geht davon aus, dass rund 100 Kabel-Interessenten kommen werden, weil Abordnungen der Initiativen aus allen betroffenen Gauen eingeladen werden. "Die Veranstaltung ist grundsätzlich für jedermann - es wäre natürlich imposant, wenn hunderte Interessenten den Saal füllen würden und damit dem Minister zeigen, wie groß unser Anliegen ist", hofft Bernhofer auf einen massiven Auftritt. Sie habe dem Minister indessen versichert, dass es ein kultivierter Informationsabend wird, und er sich vor keinen Anpöbelungen fürchten müsse.

Bürgermeister fordern 380-kv-Gipfel
Die genaue Route der ministeriellen Etappenfahrt wird noch mit den Bürgermeistern der Region festgelegt. Und die sind ihrerseits auch alles andere als untätig: In einem Brief an Landeshauptfrau Gabi Burgstaller fordern die Gemeindechefs von Koppl, Plainfeld, Eugendorf, Seekirchen, Obertrum und Seeham die Einberufung eines 380kV-Gipfels mit Bundesregierung und Verbundspitze.

Aushebelung des Kabelgesetzes soll verhindert werden
Die angepeilten Ziele: Die Passagen, die eine Aushebelung des Salzburger Kabelgesetzes bedeuten, im Wettbewerbsbeschleunigungsgsetz zu streichen sowie alle betroffenen Salzburger Gemeinden beim Bau der Stromtrasse gleich zu behandeln. Selbiges sei sinnvollerweise aber nur auf politischer Ebene einzufordern.

Rechtssituation sieht Freileitung nicht zwingend vor
Für die Bürgermeister steht fest, dass die Rechtssituation auch für den ersten Teilabschnitt eine Freileitung ermöglicht, aber nicht zwingend vorschreibt. Im Brief an Burgstaller berufen sich die Kommunalpolitiker auf die Wahrnehmung ihrer Verantwortung gegenüber der vom Bau der Stromtransitleitung betroffenen Bevölkerung, deren Gemüt sich zunehmend erregt. Man plädiert für ein geschlossenes Vorgehen bei Regierung und Verbund.

von Roland Ruess, Kronen Zeitung 

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