In Straßwalchen war Alois Brudl (Bild) einer der Ersten, der auf Solarenergie setzte. "Ich habe schon 1990 eine Anlage für Warmwasser im Garten aufgestellt", erzählt der Lokführer. "Ich bin davon überzeugt, dass Solarenergie etwas Sinnvolles ist, das man voll nützen sollte. Die Sonne scheint jeden Tag gratis."
Daher blieb der 53-Jährige technisch immer am Ball, montierte neue Anlagen auf den Hausdächern und steckte sogar seinen Nachbarn mit dem Solar-Virus an. "Es stimmt, mich hat der Lois von der Solarenergie überzeugt", sagt Landwirt Andreas Fürst, der seit kurzem auch Obmann des Graskraft-Projekts in Steindorf ist. "Ich setze voll auf Alternativ-Energie, will da alle Möglichkeiten ausloten, um unabhängig zu werden", meint Fürst, der gemeinsam mit seinem Nachbarn im August einen Antrag auf Förderung stellte.
Nachbar bekam Förderung
Als Wochen später die schriftliche Antwort der Förderstelle eintraf, kam es zu einer kuriosen Situation. Denn Fürst hatte beim "Solar-Lotto" gewonnen, obwohl er sich kaum Hoffnungen gemacht hatte. Nachbar Alois Brudl hingegen ging leer aus. "Wie schon bei der Landesförderung. Ich ärgere mich gewaltig. Denn die Fördergelder waren in einer Viertelstunde weg, da hatte man fast keine Chance."
Mit der zusätzlichen Photovoltaik-Anlage wäre Brudl in seinem schmucken Holzhaus zum reinen Selbstversorger geworden. "Aber ohne staatliches Geld ist das nicht zu finanzieren. Eine neue Anlage kostet 22.000 Euro und auch mit Förderung immer noch genug. Sauer über die geringe Fördersumme ist auch der Salzburger Energie-Pionier Franz Schweighofer: "Albanien fördert Solarenergie mit 180 Millionen, Österreich mit 18 Millionen."
von Gernot Huemer, Kronen Zeitung
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