"Präzedenzfall"?

Gerichtssaal in Salzburg wird familienfreundlich

Salzburg
17.01.2011 15:51
Von den 141 Bezirksgerichten in Österreich hat jenes in der Stadt Salzburg mit einer Besonderheit aufzuwarten: In zwei Wochen wird ein "familienfreundlicher Verhandlungssaal" mit Spielecke fertiggestellt sein. Der Ideenträger, Bezirksgerichtsvorsteher Wolfgang Filip, ist um eine "aufgelockerte" Atmosphäre bemüht. Das Justizministerium unterstützte das Projekt mit mehr als 10.000 Euro.

Gar die Hälfte des familienrechtlichen Saales Nr. F im Erdgeschoss ist den kleinen Besuchern gewidmet. Speziell ausgewählte und hochwertige Spiele für alle Altersstufen finden sich da, zum Beispiel ein Tisch mit einer Holzeisenbahn oder große Spielwürfel zum Zusammenbauen. Einzelne Spiele sind an der Wand befestigt. Ein runder Tisch steht zur entspannten Unterhaltung bereit. Es wurde auch eine Wasserleitung im Saal installiert, damit die Verhandlungsteilnehmer, wenn es doch einmal hoch her geht, "zur Beruhigung ein Glas Wasser trinken können", schilderte Filip.

Verhalten zu Bezugspersonen kann beobachtet werden
Der Richter und die Streitparteien sitzen anders als bei "klassischen" Gerichtsverhandlungen auf einer Ebene an einem rechteckigen Tisch, während die Kinder in den Scheidungs-, Obsorge- und Pflegschaftsverfahren mit den Spielsachen genügend Abwechslung finden sollen. Dabei könne gleich ihr Verhalten zu den Bezugspersonen von den Sachverständigen beobachtet werden, erläuterte der Gerichtsvorsteher am Montag.

Der "mit modernster Medientechnik ausgestattete Saal" ist laut dem Gerichtsvorsteher zu 90 Prozent fertig. Es müsse nur noch eine Tischplatte angeliefert werden. Im zweiten Stock des Bezirksgerichtes, das jetzt vollständig in ein adaptiertes Gebäude am Rudolfsplatz 3 übersiedelt ist, befindet sich auch ein Kinderspielzimmer, im ersten Stock ein eigener Bereich für stillende Mütter.

TV zur Überbrückung der Wartezeit vor dem Saal?
Schon wegen der Professionalität der Einrichtung bezeichnete Filip diesen familienfreundliche Verhandlungsraum als einzigartig in Österreich. Das Gericht überlegt noch, ob zur Überbrückung der Wartezeit für die Kinder vor dem Saal ein Monitor installiert wird, auf dem gewalt- und werbefreie TV-Sendungen eines Kinderkanals gezeigt werden.

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