Neues Krimi-Kapitel

Jetzt auch Spionage-Verdacht im Fall Eurofighter

Österreich
06.07.2014 13:14
Das nächste Kapitel im Eurofighter-Krimi: Laut einem Geheimbericht einer Anwaltskanzlei, die den Fall für EADS untersucht hat, soll der Rüstungskonzern im Besitz vertraulicher Angebotsunterlagen des Mitbieters Saab gewesen sein. Der "Spiegel" berichtete deshalb vom Verdacht der Wirtschaftsspionage, denn EADS, heute Airbus, stach mit dem Eurofighter den Schweden-Jet Gripen beim Österreich-Deal im Jahr 2002 aus. Peter Pilz von den Grünen vermutet eine Weitergabe durch Beamte des Verteidigungsministeriums. Airbus wies die Vorwürfe am Sonntag zurück.

Den Verdacht der Betriebsspionage nährt ein interner Bericht der Anwaltskanzlei Clifford Chance, den der Eurofighter-Konzern EADS, heute Airbus, in Auftrag gegeben hatte. Demnach soll Franz S., ein mittlerweile pensionierter Mitarbeiter der Innenrevision von EADS, in zwei Gesprächen im Februar 2013 angeben haben, dass er 2007 eine Prüfung der Beraterkosten im Zusammenhang mit der österreichischen Eurofighter-Kampagne in den Räumen von EADS Deutschland durchgeführt habe.

Ex-EADS-Mitarbeiter spricht von zehn bis 15 Aktenordnern
Dabei sei er auf zehn bis 15 Aktenordner gestoßen, die offenbar Angebotsunterlagen von Mitbieter Saab/Gripen enthielten. Auch sagte S., dass "die Unterlagen nach dem Wochenende nicht mehr da gewesen seien", heißt es in dem "Spiegel"-Bericht weiter.

Die Clifford-Chance-Anwälte konfrontierten zwei involvierte EADS-Manager mit diesen Aussagen. Einer habe bestätigt, dass es sich "dabei um Angebotsunterlagen von Saab/Gripen betreffend Gegengeschäfte gehandelt" habe. Aber es seien nur "20 Blatterl" gewesen, die ein Manager mit nach Hause genommen habe. Wo diese Unterlagen sind, ist aber unklar.

Pilz verdächtigt Beamte des Verteidigungsministeriums
Der grüne Abgeordnete Pilz äußerte unterdessen den Verdacht, dass Beamte des Verteidigungsministeriums in Wien das SAAB-Angebot illegalerweise an EADS weitergegeben hätten. Es deute vieles auf diejenigen Mitglieder der Bewertungskommission hin, "die schon 2002 die Bewertung zugunsten Eurofighter manipuliert haben", meinte Pilz auf Facebook.

Airbus weist Verdacht auf Betriebsspionage zurück
Airbus wies die Vorwürfe am Sonntag zurückgewiesen. "Für die weder neue noch bewiesene Behauptung ‎ist auch in den Recherchen und Interviews der letzten Monate kein konkreter Anhaltspunkt gefunden worden", erklärte das Luftfahrtunternehmen in einer schriftlichen Stellungnahme.

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