"Lage dramatisch"

Unter Tierschutzhaus tickt Umweltbombe

Niederösterreich
05.04.2009 19:50
Eine Umweltbombe tickt auf dem Areal des Wiener Tierschutzhauses in Vösendorf (Bezirk Mödling). Im Untergrund hat sich ein gefährlicher Chemie-Cocktail angesammelt, mitunter bahnen sich Teer sowie giftige Gase ihren Weg an die Oberfläche. Obfrau Madeleine Petrovic: "Die Situation ist für unsere Mitarbeiter und Schützlinge dramatisch!"

Der Verputz blättert ab, an den Wänden nistet sich mitunter Schimmel ein. "Es gab seinerzeit sicher auch gröbere Baumängel", räumt Petrovic ein. Doch sie ist sich sicher: "Die wirklich großen Risiken für Menschen und Tiere lauern hier im Erdreich."

Rückstände von Raffinerie
Auf dem Areal in Vösendorf, wo Mitte der 1990er-Jahre das Asyl für Vierbeiner errichtet wurde, formte man zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts Ziegel. Später stand eine Raffinerie auf dem Gelände. Petrovic: "Alle Rückstände hat man damals offenbar in den aufgelassenen Lehmgruben entsorgt."

Leitungstunnel bereits gesperrt
Mittlerweile tritt der Chemie-Mix allerdings immer öfter wieder zutage. "Zähflüssiger Teer quillt einfach aus dem Boden", ist die Obfrau entsetzt. Im Leitungstunnel unter den Gebäuden sollen sich giftige Gase sammeln. "Der Gang ist mittlerweile bereits amtlich gesperrt", heißt es.

"Keine Seite will den ersten Schritt wagen"
Die Forderung der Vereinschefin: "Wir brauchen Klarheit, ob eine Sanierung möglich oder aber eine Absiedlung nötig ist." Sie will alle Verantwortlichen an einen Tisch bringen. Bisher sei dieses Vorhaben aber an den Landesgrenzen gescheitert. Das Areal gehöre der Stadt Wien, für Wasser- sowie Umweltrecht sei jedoch Niederösterreich zuständig. Petrovic: "Keine Seite will den ersten Schritt wagen!"

von Christoph Weisgram, Kronen Zeitung

 

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