Trauer um Bennington

Linkin-Park-Sänger folgte Chris Cornell in den Tod

Musik
21.07.2017 10:24

Schock und Trauer nach dem überraschenden Tod von Chester Bennington: Der Frontmann der amerikanischen Rockband Linkin Park ist am Donnerstag im Alter von 41 Jahren gestorben. Er soll sich in seinem Haus in Los Angeles erhängt haben. Besonders tragisch: Soundgarden-Sänger Chris Cornell, Freund und enger Vertrauter Benningtons, hatte sich erst Mitte Mai das Leben genommen. Benningtons Todestag am 20. Juli fällt exakt mit dem Geburtstag Cornells, der am Donnerstag 53 Jahre alt geworden wäre, zusammen.

(Bild: kmm)

Nach Cornells Suizid Mitte Mai hatte Bennington auf Twitter seine große Trauer zum Ausdruck gebracht. "Ich kann mir keine Welt ohne dich vorstellen", schrieb er damals über den Verlust seines Freundes (siehe Tweet unten). Wurde Bennington etwa mit dem Tod seines Freundes nicht fertig?

Video: Gemeinsamer Live-Auftritt von Chester Bennington und Chris Cornell

Cornells Leiche wurde nach einem Konzert in Detroit in einem Hotelzimmer gefunden. Die Autopsie ergab Tod durch Erhängen. "Ich weiß, dass er unsere Kinder liebte und er würde sie nicht verletzten, in dem er sich absichtlich das Leben nimmt", sagte seine Frau Vicky Cornell. Cornell soll ein verschreibungspflichtiges Medikament gegen Angstzustände und Schlaflosigkeit eingenommen haben. Bei der Trauerfeier hatte Chester Bennington zu Ehren Cornells das Lied "Hallelujah" gesungen.

"Eindrucksvollstes Talent, das ich jemals live gesehen habe"
Nun ist Bennington seinem Freund Cornell in den Tod gefolgt - und die Musikwelt zeigt sich geschockt. "Wirklich das eindrucksvollste Talent, das ich jemals live gesehen habe. Stimmenbestie", schrieb Sängerin Rihanna auf Instagram über Bennington. "Er und Linkin Park waren die freundlichsten Leute, die du hoffen konntest zu treffen", twitterte Musiker Ryan Adams. Die Band Imagine Dragons trauerte: "Keine Worte. So untröstlich."

Bennington sprach offen über Depressionen und Suchtprobleme
Der Musiker hatte in der Vergangenheit offen über seine Depressionen und Suchtprobleme gesprochen. In Interviews gab er auch an, als Junge von einem älteren Bekannten sexuell missbraucht worden zu sein. "Depressionen scheren sich nicht um Alter, Rasse, Geschlecht oder Status. Sie diskriminieren nicht. Lasst die, die euch am Herzen liegen, wissen, dass ihr für sie da seid", twitterte die kanadische Rockband Nickelback.

"Man wird ihn schrecklich vermissen"
"Chester war einer der nettesten Männer, die ich in meiner Show hatte", schrieb Star-Moderator Jimmy Kimmel. "Man wird ihn schrecklich vermissen." In einer Mitteilung würdigte die Recording Academy, die alljährlich die Grammy-Trophäen verleiht, die Verdienste des zweifachen Grammy-Preisträgers. Er sei ein "Held des Hard Rock" mit einer enormen Stimmbreite und einer starken Bühnenpräsenz gewesen. Fall-Out-Boy-Rocker Pete Wentz rief dazu auf, mehr über mentale Krankheiten wie Depressionen zu sprechen. DJ Ryan Seacrest sprach all sein Mitgefühl an die sechs Kinder und die Ehefrau des toten Musikers aus.

Band war am Donnerstag für Fotoshooting verabredet
"Schockiert und untröstlich. Aber es ist wahr. Ein offizielles Statement kommt, sobald wir eines haben", beschrieb Band-Kollege Mike Shinoda in einem Tweet seine Gefühle nach der Todesnachricht. Ende Juli wollte die Band auf Tournee gehen, bis November waren Konzerte in den USA, Kanada und Japan geplant. US-Medien berichteten, dass Fans Stunden nach der Todesmeldung Blumen vor dem Haus des Sängers abgelegt haben. Auch Bandkollegen seien vorgefahren. Die Musiker waren demnach am Donnerstag für ein Fotoshooting in Hollywood verabredet. Sie wollten Ende des Monats auf Tournee gehen und hatten noch am Morgen ein Musikvideo zu ihrem Song "Talking To Myself" veröffentlicht.

Debütalbum verkaufte sich mehr als 11 Millionen Mal
Erst im Mai hatte die 1996 in Los Angeles gegründete Band ihre neue Platte "One More Light" auf den Markt gebracht. Es war ihr siebentes Studioalbum. In der Single "Heavy" singt Bennington schwermütig über seine Gedanken. Im Refrain fragt er, warum alles so schwer sei. Balladen ("One More Light") stehen neben eingängigem Poprock ("Talking To Myself") oder gefühliger Akustikgitarre ("Sharp Edges").

Video: Linkin-Park-Sänger Chester Bennington ist tot

Linkin Park wurden Ende der 1990er-Jahre durch eine Mischung aus Nu-Metal, Rock, Rap-Klängen und elektronischen Sounds bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Rock-Bands der Welt. Ihr Debütalbum "Hybrid Theory" verkaufte sich mehr als 11 Millionen Mal. Zu ihren bekanntesten Hits gehören "Numb" und "In The End".

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