Nach Grubenunglück

Slowakei trauerte um 20 tote Kumpel

Ausland
12.08.2009 15:29
Mit einem Tag der Trauer hat die Slowakei der 20 Opfer des schweren Grubenunglücks vom Montag gedacht. Die Flaggen wehten am Mittwoch im ganzen Land auf Halbmast. Radio- und Fernsehsender nahmen Unterhaltungssendungen aus dem Programm. Bis zum Abend wurden alle 20 Leichen aus der Kohlegrube Handlova geborgen. Dort war es am Montag in 330 Metern Tiefe zu einer Gasexplosion gekommen.

Die Arbeiter wollten am Montag in der Kohlegrube Handlova, rund 200 Kilometer nordöstlich von Bratislava, ein Feuer löschen. Dabei kam es in 330 Metern Tiefe zu einer Gasexplosion, bei der die Kumpel verschüttet wurden. Die Rettungskräfte hatten wegen der schlechten Sichtverhältnisse und der Hitze im Stollen zehn Stunden gebraucht, um zum Unglücksort vorzustoßen. Es handelt sich um das schwerste Grubenunglück in der Geschichte der Slowakei.

Explosion in 330 Metern Tiefe
Wie die Firmenleitung mitteilte, war das Feuer am Montag gegen 7 Uhr in einem Schacht der Grube ausgebrochen. Rund zwei Stunden später sei es in einem aufgelassenen Nebenschacht in 330 Meter Tiefe zu einer Explosion gekommen. Die 20 zur Brandbekämpfung Ausgerückten hätten sich in unmittelbarer Nähe des Explosionsortes befunden. Neun weiter entfernte Bergleute seien leicht verletzt worden.

Die Explosionsursache ist noch nicht geklärt. Die Firmenleitung widersprach früheren Darstellungen, dass Methangasreste explodiert sein könnten. Es wäre aber möglich, dass sich durch den vorherigen Brand Kohlenmonoxid ausgebreitet habe, das in Kombination mit anderen Gasen ebenfalls explosionsfähig sei, erklärte ein Sprecher der Firmenleitung dem TV-Nachrichtensender TA3.

"Auf das Schlimmste vorbereiten"
Zahlreiche Familienangehörige der Verschütteten waren schon  Montag früh zu der Grube geeilt und hatten bis spät in die Nacht ausgeharrt, um Gewissheit über deren Schicksal zu erhalten. Für sie wurde eine psychologische Betreuung organisiert. "Es wurde uns gesagt, dass wir uns auf das Schlimmste vorbereiten sollen", sagte der 25-jährige Radoslav, dessen Vater sich unter den vermutlich Getöteten befindet.

Der Grubenbetreiber "Hornonitranske doly Prievidza" ist mit 4.100 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Region. Im Jahr 2006 starben vier Bergleute bei einem Unglück in dem zu diesem Konzern gehörenden Bergwerk Novaky. Ein Jahr später kam in Handlova ein Grubenarbeiter ums Leben.

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