Michael Glawoggers Filme kreisten oft um die globale Ausbeutung. 2014 verstarb der Regisseur während der Dreharbeiten zu diesem Filmfragment, das aus rund 70 Stunden Rohmaterial entstand und von Filmeditorin Monika Willi posthum sensibel montiert wurde.
Es ist dies ein nomadischer Film über das Fremde und die Fremde, unterlegt mit Glawoggers Reiseblogs, die von Birgit Minichmayr eingesprochen werden.
Eine rastlose Chronik ohne Absicht, ja eine exotische Bilderernte, die den zentrifugalen Kräften der Neugier folgt und so zur soghaften Meditation über sehr persönliche Welterfahrungen jenseits der bürgerlichen Komfortzonen wird: Wenn etwa eine Gruppe einbeiniger afrikanischer Männer Fußball spielt, entsteht ein Ballett der Lebensbejahung vor unseren Augen. Ein humanistisch-filmisches Vermächtnis.
Kinostart von "Untitled": 31. März.
Christina Krisch, Kronen Zeitung
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