Als Hauptmann bekleidete der 46-jährige zweifache Vater eine Führungsposition - "und diese wird er auch beibehalten", sagt Schweiger. "Er hat ja seine menschlichen und beruflichen Qualitäten nicht verloren." Natürlich sei man überrascht gewesen, als sich der Mann nach drei Monaten Urlaub plötzlich als Frau zum Dienst gemeldet hatte. Menschen, die ihn gut kennen, sollen schon seit einiger Zeit geahnt haben, dass sich der Offizier in seinem männlichen Körper "nicht wohl fühlte".
"Sehnlichster Wunsch wahr geworden"
Das Verlangen, das Geschlecht zu wechseln, sei zu seinem sehnlichsten Wunsch geworden. Dass er es nun tatsächlich wahr gemacht hat, sorgte natürlich für Überraschung. "Bei vielen Kollegen herrscht zum Glück aber auch volles Verständnis dafür", sagt Schweiger, der den Betroffenen kennt und ihn sowohl menschlich als auch beruflich schätzt.
Psychologische Betreuung
Dass es die neue "Hauptfrau" in der Männerwelt des Heeres - in der Steiermark dienen zurzeit nur 59 Frauen - nicht leicht haben wird, ist klar. "Wir haben ihm - oder ihr - psychologische Betreuung angeboten und diese wurde auch angenommen", sagt der Heeres-Sprecher. Und: "Es wird ein harter Weg, auch die Mannschaft braucht da Rat von Psychologen. Aber das Heer braucht sich absolut nicht zu schämen, wie es mit diesem Fall umgeht!"
Werner Kopacka, Kronen Zeitung
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